Die Umweltorganisation One Earth One Ocean (oeoo) hat in Hamburg ein solarbetriebenes Müllsammelschiff in Betrieb genommen. Der Katamaran „Circular Explorer“ soll nach der Schiffstaufe am Mittwoch bis Oktober in der Ostsee umhertreibende Fischernetze („Geisternetze“) einsammeln. Im kommenden Jahr soll das Schiff in die Bucht vor der philippinischen Hauptstadt Manila gebracht und eingesetzt werden.
Dort soll der „Circular Explorer“ in einigen „der weltweit am stärksten verschmutzten Gewässer als Flaggschiff einer kleinen Flotte elektrisch betriebener oeoo-Müllsammelschiffe den Kampf gegen den Plastikmüll aufzunehmen“, wie die Organisation berichtete. Der Katamaran wurde von oeoo entwickelt und vom Schweizer Baustoffkonzern Holcim finanziert und kann nach Angaben der Organisation bis zu 4000 Kilogramm Plastikmüll pro Tag aus dem Meer fischen.
„Der ‘Circular Explorer‘ ist unsere neueste und modernste Waffe im Kampf gegen den Plastikmüll“, sagte oeoo-Gründer Günther Bonin. Die Umweltorganisation kündigte für 2024 einen umgebauten Mehrzweckfrachter namens „SeeElefant“ an, „der den Müll nicht nur sammeln, sondern auch zu 99 Prozent in Energie umwandeln und dabei mehrere tausend Tonnen laden und verarbeiten kann“.
Wichtige Mission
Der Schweizer Umweltaktivist und Solarpionier Bertrand Piccard nannte den „Circular Explorer“ ein „großartiges Beispiel mit seiner wichtigen Mission, die Grenzen der Kreislaufwirtschaft zu verschieben, um unseren Ozean von Plastikmüll zu befreien“. Piccard hatte 2015 und 2016 die Erde in mehreren Etappen mit einem Solarflugzeug umflogen, das keinen Tropfen Benzin brauchte. Mit seiner Stiftung „Solar Impulse“ will er technologische Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels entwickeln.
One Earth One Ocean verfolgt seit 2011 das Ziel, Gewässer weltweit von Plastikmüll, aber auch von Verschmutzungen durch Öl und Chemikalien zu befreien. Entsprechende Projekte laufen derzeit in Kambodscha, Brasilien, Indonesien, den Philippinen und Ägypten.
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