Für TV-Auftritt
Reporterin bemalte sich im Flutgebiet mit Dreck
Die dramatischen Bilder der Flutkatastrophe in Deutschland mit mindestens 170 Todesopfern gingen um die Welt. Auch, weil zahlreiche Medienvertreter direkt aus dem Flutgebiet berichteten, wie zum Beispiel die RTL-Moderatorin Susanna Ohlen. Nun wurde sie jedoch von ihrem Sender beurlaubt und ihre Reportage gelöscht. Denn am Donnerstag wurde ein Video auf Twitter veröffentlicht, auf dem sich die 39-Jährige vor Drehbeginn mit Dreck beschmiert, wohl um den falschen Eindruck zu erwecken, sie hätte bei den Aufräumarbeiten in Bad Münstereifel selbst mit angepackt.
Der Artikel hatte auch noch die Überschrift: „Aufräumarbeiten nach Flut: RTL-Moderatorin Susanna Ohlen packt in Bad Münstereifel mit an“. Was die drei Mitarbeiter des Senders aber nicht mitbekamen: Während sich Ohlen mit Schlamm beschmierte, wurde sie heimlich gefilmt. Die Aufnahmen davon landeten später im Netz.
„Vorgehen widerspricht journalistischen Grundsätzen“
Der deutsche Privatsender erfuhr offenbar schon am Montag von der Aktion und beurlaubte Ohlen umgehend. Auf Twitter veröffentlichte RTL jedoch erst am Donnerstag ein Statement, dass das Vorgehen der Reporterin „eindeutig journalistischen Grundsätzen widerspricht“. Der Sender machte die Aktion also erst öffentlich, nachdem das Video im Netz erschienen war.
Ohlen arbeitet seit 2008 bei RTL und moderierte zuletzt die Sendung „Guten Morgen Deutschland“. Im Netz bezeichneten zahlreiche User die Aktion als „Schande“ und „Katastrophe für den deutschen Journalismus“.
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