„Am D-Day ist er da“, sind sich nicht nur Getreue im inneren Kreis des amtierenden ORF-Generaldirektors Alexander Wrabetz sicher, dass er noch einmal das Rennen um den Chefposten macht. Wie nur wenige versteht es der Top-Manager, dem eine SPÖ-Nähe nachgesagt wird, Mehrheiten für sich am Stichtag auf seine Seite zu ziehen. Besonders, wenn es um seine Kontakte zu den mächtigen Landeshauptleuten geht. Dieser Streich gelang ihm in der Vergangenheit jedenfalls dreimal erfolgreich.
Nach General Wrabetz und Channelmanagerin Lisa Totzauer stellt sich - wie berichtet - auch Roland Weißmann der Wahl zum ORF-Chef. Der Stiftungsrat entscheidet am 10. August mit einfacher Mehrheit, wer künftig den größten Medienkonzern Österreichs führt.
Weißmann mehr als nur „Geheimfavorit“
Mit ORF-Vizefinanzdirektor Roland Weißmann steigt am 10. August jedenfalls ein gewichtiger Gegner mit ihm in den Ring. Der parteienlose Manager, mit besten Kontakten in das Nervenzentrum der Kanzlerpartei, hätte (Stand heute und mit gesundem Menschenverstand kombiniert) dank ÖVP-Hoheit im Stiftungsrat das Ticket zum Chefposten in Griffweite. Doch hört man in den rauschenden Wald voller Politikberater hinein, ist es für den gebürtigen Linzer noch nicht ganz die berühmte „gmahde Wiesn“.
„Ich bin nicht Kandidat einer Partei, ich bewerbe mich um eine Funktion und werbe um größtmögliche Unterstützung“, so Weißmann am Donnerstag bei der Pressekonferenz, die er, wie er sagt „selbst bezahlt“ und an einem Urlaubstag abhält. Aus welchen Freundeskreisen des Stiftungsrates erhofft er sich Stimmen? „Aus möglichst vielen Freundeskreisen“, so Weißmann.
Lisa Totzauer, das Zünglein an der Waage
ORF-1-Channelmanagerin Lisa Totzauer, ihr wird ein heißer Draht in Richtung Niederösterreichs Landesspitze nachgesagt, könnte ihm am Wahltag mitunter die eine oder andere Stimme davon strittig machen. Klingt also nach einem engen Rennen - aber erst am „D-Day“ gilt’s.
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