Neue Impfziele
Italien: Strenge Zutrittsregeln per Grünem Pass
Während Österreich die Impfquote bei den Zwölf- bis 16-Jährigen „vorantreiben“ möchte, macht die italienische Regierung Ernst: Rom will bis zur ersten Septemberwoche 60 Prozent der Schüler impfen, so das ambitionierte Ziel. „Damit mit wenigen Ausnahmen Präsenzunterricht stattfinden kann“, betonte der für die Impfkampagne zuständige italienische Regierungskommissar Francesco Figliuolo am Donnerstag. Am Abend wurden zudem auch strenge Zutrittsregeln per Grünem Pass beschlossen. Ein Impfzertifikat wird für den Zutritt zu Kinos, Museen, Theater, Sportevents, Kongresse und andere Großveranstaltungen notwendig.
Die Regierung will dem Lehrerpersonal bis zum 20. August Zeit geben, um sich impfen zu lassen. Derzeit sind 85 Prozent des Lehrerpersonals bereits geimpft. Sollten bis dahin nicht alle Lehrer immunisiert worden sein, könnte eine Impfpflicht eingeführt werden, wie sie bereits für das Gesundheitspersonal gilt, teilte Gesundheits-Staatssekretär Andrea Costa mit.
In Österreich will Bildungsminister Heinz Faßmann eine Impfpflicht für Lehrer zwar „breiter“ diskutieren - eine einheitliche Lösung ist aufgrund der vielfältigen Zuständigkeiten in der Alpenrepublik aber ohnehin unrealistisch.
Impfpflicht bei Ärzten und Medizin-Personal bereits seit 25. Mai
In Italien sind Ärzte und anderes medizinisches Personal bereits seit dem 25. Mai zur Immunisierung verpflichtet. In Frankreich müssen sich alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alters- oder Pflegeheimen spätestens bis zum 15. September impfen lassen. Auch Griechenland hat eine Impfpflicht für Mitarbeiter in Altersheimen und im Gesundheitsbereich angekündigt.
Strengere Zutrittsregeln per Grünem Pass
Die Regierung beschloss am Donnerstag zudem strengere Zutrittsregeln als Maßnahme zur Eingrenzung der Delta-Varianten. Für den Zutritt zu Kinos, Museen, Theater, Sportevents, Kongresse und andere Großveranstaltungen wird künftig der Grüne Pass notwendig sein.
Die Impfbescheinigung oder einen negativen Test wird man auch vorweisen müssen, um in Innenräumen von Restaurants zu speisen. Diskotheken und Tanzlokale, die seit vergangenem August geschlossen sind, dürfen auch weiterhin nicht öffnen. Bisher wurde der Grüne Pass 40 Millionen Mal heruntergeladen, teilte Premier Mario Draghi am Abend bei einer Pressekonferenz nach der Ministerratsitzung in Rom mit.
Ausnahmezustand bis Ende des Jahres verlängert
Italien beschloss zudem die „notwendige“ Verlängerung des Ausnahmezustands infolge der Coronavirusepidemie um weitere fünf Monate bis Ende 2021. Die Regierung hatte den Notstand am 31. Jänner 2020 für sechs Monate ausgerufen, nachdem bei einem chinesischen Paar in Rom das neuartige Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen worden war. Er war seitdem mehrmals verlängert worden. Auf dem Notstand basieren mehrere Verordnungen, die die Regierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen hat.
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