„Die vierte Welle ist da, Delta ist Realität“, fasste SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die aktuelle Corona-Situation in Österreich zusammen. Im Gegensatz zu Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wolle sie keine „falschen Signale“ in Richtung der Bevölkerung aussenden. Es könne sich schließlich nicht um „einen Sommer wie jeder andere“ handeln, mahnte sie weiterhin zur Vorsicht im Umgang mit der Pandemie.
Auch die SPÖ-Chefin beobachtete den enormen Anstieg der Corona-Infektionen im Land, der vorwiegend auf die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Virus zurückzuführen ist. Mit Blick auf die Spitals- und Intensivaufenthalte stellt sich für sie nun die Frage, „welche Auswirkungen dies hat“.
Vorbild Bundeshauptstadt?
Bevor dies mit Sicherheit beantwortet werden kann, unterstütze sie jedenfalls eine Vorgangsweise, wie sie derzeit auch die Stadt Wien pflegt. Etwa, überall dort die Maskenpflicht weiter beizubehalten, wo die 3-G-Regeln nicht kontrolliert werden, äußerte sie ihr Unverständnis, dass „bereits erprobte und gewohnte Maßnahmen“, vorschnell wieder ad acta gelegt werden.
Ganz wesentlich sei aber in der aktuellen Situation, die Impfungen noch schneller voranzutreiben. Vor allem der Zweitstich sei mit Blick auf die Mutationen von Bedeutung: „Die Impfung wird entscheidend sein“, so Rendi-Wagner.
PCR-Tests auch für Reiserückkehrer
Außerdem brauche es den breiten Einsatz von genauen PCR-Testungen, um einen Überblick über die tatsächliche Infektionslage im Land zu haben. Dazu plädierte die SPÖ-Chefin dafür, dass die Bevölkerung zwei bis drei Mal im Monat mit der Methode getestet wird. Der sogenannte Goldstandard der Corona-Tests mache zumindest bei den bislang Ungeimpften, aber auch bei bereits Geimpften Sinn - das sehe man etwa am Beispiel des Clusters, der sich im Rahmen der Salzburger Festspiele entwickelt habe. Besonders bei Reiserückkehrern seien PCR-Tests nun „ungeheuer wichtig“.
Verständnis für Corona-Müdigkeit
Wenig Verständnis bringt Rendi-Wagner für „die Signale, die vom Kanzler ausgesandt wurden“, auf. Aussagen, dass die Pandemie „vorbei“ wäre, seien enorm gefährlich. „Wir alle haben einen Nachholbedarf, all das zu tun, das wir jetzt lange nicht konnten“, zeigte sie Verständnis für die Corona-Müdigkeit im Land, „diese Freude wird aber nur kurz währen, wenn sich die Situation im Herbst wieder verschärft“, meint die Parteichefin.
Vonseiten der Regierungen müssten weiterhin die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Eindämmung der Pandemie gegeben werden, so Rendi-Wagner: „Dass teilweise Teststraßen wieder abgebaut werden, ist der falsche Weg.“
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