Vakzine aus Brasilien
Sohn von Corona-Skeptiker Jair Bolsonaro geimpft
Nach eigenen Angaben hat sich ein Sohn des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gegen das Coronavirus impfen lassen. „Minister Marcelo Queiroga (Gesundheit, Anm.) hat mich mit AstraZeneca/Fiocruz geimpft, das in Rio de Janeiro produziert wird“, hieß es in einem Tweet von Flavio Bolsonaro am Donnerstag (Ortszeit). Der Impfstoff sei wirksamer und viel billiger als die anderer Hersteller, so seine Erklärung.
Sein Vater verharmlost das Coronavirus und zieht auch den Sinn von Impfungen in Zweifel, weshalb er wohl auch der letzte geimpfte Brasilianer sein werde, sagte Flavio Bolsonaro „CNN Brasil“. „Danke an den ,Verweigerer‘ Jair Bolsonaro, dass er den Impfstoff für die Arme aller Brasilianer garantiert“, sparte er auch nicht mit Kritik an seinem Vater.
Video dokumentiert Impfung
Auf dem Twitter-Account Flavio Bolsonaros wurde auch ein Video des Präsidentensohns und Abgeordneten mit dem brasilianischen Gesundheitsminister bei der Impfung veröffentlicht. Die Forschungseinrichtung „Fundação Oswaldo Cruz“ (Fiocruz) in Rio stellt den Corona-Impfstoff von AstraZeneca dank Technologietransfer eigenständig her.
Insgesamt 130 Millionen Impfstoffdosen vier verschiedener Hersteller sind seit Beginn der landesweiten Impfkampagne in Brasilien im Jänner verabreicht worden. Mehr als 40 Prozent der erwachsenen Brasilianer haben eine Einzeldosis bekommen, rund 15 Prozent sind vollständig geimpft. AstraZeneca ist der am meisten eingesetzte Impfstoff.
Korruption rund um Impfstoffbeschaffung
Die brasilianische Regierung soll laut parlamentarischem Untersuchungsausschuss rund 50 Prozent der Impfstoffe, die angewendet werden, blockiert (Pfizer, Coronavac) und andere gestört (AstraZeneca) haben. Wieder andere Impfstoffe wurden - unter dem Verdacht auf Korruption - bestellt.
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