Der Verkauf von antiken und raren Stücken boomt wie nie zuvor: „Bares für Rares“-Star Wolfgang Pauritsch - er hat steirische Wurzeln - erklärt, warum.
Trödelshows wie „Bares für Rares“ locken Millionen Menschen vor die TV-Geräte, Antikmärkte ziehen immer mehr Händler und Schatzjäger an, Biedermeiermöbel erleben eine Renaissance in den Haushalten: Das Geschäft mit Antiquitäten brummt wie nie!
Warum die Steirer so gerne in der Vergangenheit schwelgen, erklärt einer, durch dessen Hände seit 30 Jahren die kostbarsten Stücke wandern: Fernsehliebling Wolfgang Pauritsch, in Deutschland und Österreich bestens bekannt aus der ZDF-Sendereihe „Bares für Rares“. Der gebürtige Innsbrucker hat steirische Wurzeln, wuchs in Pölfing-Brunn auf, bevor es ihn als Kunsthändler und Auktionator nach Oberstaufen im deutschen Bayern verschlug.
Für den 49-Jährigen liegt die Faszination von Antiquitäten darin, unbekannte Stücke entdecken zu können, wie er im Gespräch mit der „Krone“ bekennt: „Ich kenne Kunsthändler, die sind 90 Jahre alt, und müssen manchmal sagen: Wow, so etwas habe ich noch nie gesehen! Man lernt nie aus - und das ist so faszinierend“.
Der Kunstgeschmack der Menschen hat sich in den letzten Jahren jedoch stark verändert: Wanderten früher Pelzmäntel, Vasen, Puppen, Orientteppiche und Porzellan zuhauf über die Ladentische der Altwarenhändler, verkommen sie heute zu Ladenhütern.
Orientteppiche sind heute aus der Mode
Aber warum? Zur Zeit des Wirtschaftsaufschwunges kauften die Steirer gerne die kostbaren gewebten Teppiche als Wertanlage, zudem wollten sie es warm unter den Füßen haben: Es gab nämlich noch keine Fußbodenheizungen. Heute sind die Muster unattraktiv geworden, „die Menschen suchen das Schlichte, das Klassische“, erklärt Pauritsch.
Porzellan-Geschirr ist bei den Jungen „out“, weil man es mit der Hand abwaschen muss: „Wenn man eine Meissen-Tasse in den Geschirrspüler steckt, sind die Blumen und das Gold weg“, schmunzelt Pauritsch.
Verkauf von Gold, Silber und Diamanten boomt
Den steirischen Antikhändlern werden aber aktuell Gold-, Silber-, Platin- und Diamantwaren geradezu aus den Händen gerissen. Goldschmuck ist wieder en vogue: „Aus folgendem Grund: Für uns ist alles wertvoll, das es nicht mehr häufig gibt auf unserer Erde. Für diese Seltenheit geben wir viel Geld aus“, weiß der sympathische TV-Promi. Die Gold- und Silberminen seien zu 75 Prozent erschöpft. „Es gibt bald keine Edelmetalle mehr unter der Erde. Somit steigt der Gold- und Silberpreis an - und ist derzeit so hoch wie nie! Ein Gramm Gold kostet heute 50 Euro, vor 25 Jahren zahlte man nur neun Euro.“
Was war das teuerste Stück, dass Wolfgang Paurisch in seinem Auktionshaus an den Mann gebracht hat? „Der größte Diamant, den ich je verkauft habe, war ein 15-Karäter, die Summe lag im mittleren sechsstelligen Bereich.“ Selbst kaufte er in „Bares für Rares“ ein Borgward-Isabella-Cabrio um stolze 35.000 Euro.
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