„Mozart und Daponte stellen in dieser Oper Fragen, ohne Antworten zu geben“, fand Currentzis in einem Terrassen-Talk der Salzburger Festspiele. „Sind die Werte, die wir als Gut und Böse kategorisieren, aufrichtig? Für mich schwingt hier das biblische Element mit!“
Regie führt Romeo Castellucci, der in Salzburg mit seiner „Salome“ international Triumphe feierte und mehrfach ausgezeichnet wurde. „Teodor und ich haben die gleiche künstlerische Vision, wir sehen die Aufgabe der Kunst identisch. Was der Dirigent in der Musik zu Tage fördert, will auch ich in meiner Inszenierung. Vor allem entdeckte ich bei ihm brennende Leidenschaft, die wir auf die Bühne bringen wollen ... Dieser Don Giovanni wird lebendig und zeitgenössisch!“
Castellucci versteht Don Giovanni als einen Menschen, der auf den Tod zu eilt. „Die Verdammnis ist für ihn Erlösung. Aber er erschafft durch seine (Selbst-)-Zerstörung sich selbst und seinen Mythos. “
Castellucci bringt auch 150 Frauen auf die Bühne. Wenn Leporello in seiner Register-Arie von Frauen als bloße Zahl spricht, die wie Objekte behandelt werden, bringt der Regisseur 150 Frauen auf die Bühne, um ihnen „ein Gesicht in der Geschichte zu bringen. Ich freue mich, dass wir 150 Salzburgerinnen dafür gewinnen konnten!“
Don Giovanni trifft auf alle diese Frauen, die sein Begehren verkörpern. „Er zerstört, er spaltet, er bringt Unordnung. Giovanni verkörpert, was wir uns nicht trauen ... wir wollen dabei aber eine Atmosphäre der Schönheit kreieren.“
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