Dramatischer Einsatz am Samstagabend im Wiener Bezirk Brigittenau: Eine 66 Jahre alte Frau musste im Zuge eines Zimmerbrandes von der Feuerwehr aus der Wohnung im fünften Stock per Drehleiter vom Balkon geborgen werden - sie erlitt nach Angaben der Polizei lebensgefährliche Verletzungen. Ebenfalls gerettet werden musste eine Familie mit ihren beiden Kleinkindern aus einer Nachbarwohnung. Drei Familienmitglieder, darunter die beiden Kinder, trugen Rauchgasvergiftungen davon. Im Zuge des Löscheinsatzes entdeckten die Einsatzkräfte in der Brandwohnung noch einen kleinen Hund - er hatte das Feuer überlebt.
Passanten hatten am Nachmittag in der Wohnhausanlage das Feuer bemerkt und die Einsatzkräfte verständigt. Der Alarm ging gegen 17.30 Uhr ein. Die Berufsfeuerwehr rückte mit 33 Kräften und sieben Fahrzeugen zum Einsatzort in der Wehlistraße aus. „Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr Wien drang Rauch aus straßen- und hofseitigen Fenstern der im fünften Stock gelegenen Wohnung. Die Bewohnerin konnte noch auf den innenhofseitig situierten Balkon flüchten“, berichtete Brandkommissär Lukas Schauer. „Auch hinter ihr drang heißer Rauch aus der Balkontüre.“
Löscheinsatz von innen und außen
Unterhalb des Balkons wurde sicherheitshalber ein Sprungkissen bereitgestellt, zudem die Drehleiter in Stellung gebracht. Zwischenzeitlich drangen die Helfer mit einer Löschleitung zur Brandwohnung vor. Die Wohnungstür wurde gewaltsam geöffnet. Da erste Flammen bereits hinter der Frau aus der Balkontür schlugen, begannen die Helfer auch von außen zum Schutz der 66-Jährigen zu löschen.
Das Opfer wurde per Drehleiter geborgen und an den Rettungsdienst übergeben. Ihr Zustand wurde seitens der Exekutive als lebensbedrohlich bezeichnet. Die Berufsrettung war mit dem Katastrophenzug und mehreren Teams vor Ort.
Familie mit zwei Kleinkinder von Rettung versorgt
Auch eine Familie aus einer der Nachbarwohnungen mit zwei Kleinkindern musste gerettet werden. „Eine 23-jährige Frau sowie ihre eineinhalbjährige Tochter und der dreieinhalb Monate alte Sohn erlitten Rauchgasvergiftungen. Sie verblieben nach der Erstversorgung durch die Rettungskräfte in häuslicher Pflege“, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. „Ein 42-jähriger Mann zog sich Schnittverletzungen an der Hand zu.“
Hund aus Brandwohnung gerettet
„Durch den umfassenden Angriff konnte der Brand rasch abgelöscht werden", erklärte Schauer weiter. Im Zuge der Löscharbeiten stießen die Feuerwehrleute auch noch auf den kleinen Hund der 66 Jahre alten Frau. Der Vierbeiner wurde ins Freie gerettet, mit Wasser und auch Sauerstoff versorgt und danach der Tierrettung übergeben.
Gegen 19.15 Uhr war der Einsatz beendet. Die Brandursache ist Gegenstand von Ermittlungen.
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