Gespräch mit Taliban
Verhandelt Obama mit radikalen Islamisten?
Es handle sich zunächst um vorbereitende Unterredungen und nicht um konkrete Verhandlungen, berichtete die Zeitschrift "The New Yorker" am Samstag auf ihrer Internetseite. Das Blatt beruft sich auf namentlich nicht genannte Quellen, die mit den Gesprächen vertraut seien. Der Chef der afghanischen Taliban, Mullah Omar, habe an den Diskussionen zumindest zuletzt nicht teilgenommen, schreibt der renommierte US-Journalist Steve Coll in seinem Bericht.
Mullah Omar soll sich seit dem Einmarsch der US-Streitkräfte und dem Sturz der Taliban in Pakistan versteckt halten. Zwar trat er während der Taliban-Herrschaft immer wieder als offizieller Diplomat und Staatschef Afghanistans auf, für die USA ist er aber ein Terrorist.
Verhandlungen sind noch kein Friedensvertrag
Dass die US-Regierung tatsächlich mit Taliban-Führern verhandelt, wäre zwar ungewöhnlich, aber nicht überraschend. Die Amerikaner sehnen sich nach einem Ende des Krieges. Auch während des US-Feldzuges in Vietnam fanden die ersten geheimen Friedensgespräche bereits 1968, lange vor dem tatsächlichen Kriegsende 1975 statt.
Die USA wollen erreichen, dass sich die Taliban vom Terrornetz Al-Kaida lossagen. Am Freitag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton die Aufständischen in einer Rede gedrängt, ihre Waffen niederzulegen. Sonst müssten sie sich als Feinde der internationalen Gemeinschaft auf "unerbittliche Angriffe" gefasst machen.
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