Die Geschichte des Salzburger „Jedermann“ - mit einem Schwerpunkt auf dem letzten Jahrzehnt - beleuchtet Filmregisseur Hannes M. Schalle in seiner TV-Doku „Von Buhlschaften und Jedermännern“. Der Faszination des Jedermann-Hypes nähert er sich mit bislang noch unveröffentlichtem Filmmaterial sowie Interviews mit fast allen noch lebenden Hauptdarstellern.
„Bis auf zwei haben wir alle lebenden Schauspieler im Film, die seit der Ära Simonischek die Jedermänner und Buhlschaften gespielt haben, inklusive der aktuellen Besetzung. Alles was Rang und Namen hat - von Senta Berger über Sophie von Kessel bis zu Brigitte Hobmeier bzw. von Klaus Maria Brandauer über Cornelius Obonya bis zu Tobias Moretti. Größen wie Curd Jürgens und Maximilian Schell sind ja leider nicht mehr unter uns“, beschreibt Regisseur Hannes M. Schalle das Spektrum seiner ca. 50-minütigen TV-Dokumentation, an der er schon viele Jahre lang arbeitet: „Seit etwa acht Jahren haben wir stets mit mehreren Kameras mitgefilmt, oft mit anderen Einstellungen als für normale Fernsehübertragungen. In Summe begleite ich die Festspiele filmisch schon seit Mortier, das sind bis heute rund 5000 Stunden Filmmaterial.“
Neben bislang Unveröffentlichtem darf man sich vor allem auf die Interviews mit den Jedermann-Stars freuen, darunter manch launige Anekdote. So soll Senta Berger über das zunehmend nicht-deutschsprachige Publikum gemeint haben: „Die verstehen vielleicht nichts, aber das muss man auch nicht. Das Stück ist so einfach und klar, dass man weiß, worum es geht.“ Und Klaus Maria Brandauer sinnierte über den Hype und das Umfeld in der Mozartstadt: „Wenn man den Jedermann spielt, ist man auch der Faschingsprinz von Salzburg.“
Die gemeinsame Erkenntnis vieler Hauptdarstellern: „Wer die Rolle angeboten bekommt, der nimmt sie auch an.“ Cornelius Obonya aus einer großen Schauspieler-Dynastie (Mutter Elisabeth Orth, Vater Hanns Obonya, Großeltern Attila Hörbiger und Paula Wessely) bezeichnete es als „große Ehre, den Jedermann zu spielen. Und das nicht nur, weil es meine ganze Familie schon gespielt hat.“
Die TV-Doku „Von Buhlschaften und Jedermännern“ wird am Donnerstag, dem 29. Juli, um 22.10 Uhr auf ServusTV ausgestrahlt.
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