Am 26. Juli ist Equal Pension Day im Burgenland. Das heißt, rein statistisch erhalten Pensionistinnen bis zum Jahresende kein Geld mehr. Grund dafür, ist, dass Frauen weiterhin rund die Hälfte weniger Pension erhalten als Männer.
Mit Stichtag 26. Juli erhalten Frauen rein statistisch betrachtet im Burgenland bis zum Jahresende - also 158 Tage - keine Pension mehr. „Das ist um 43 Prozent weniger. Frauen sind dadurch im Alter sehr oft von Armut betroffen. Im realen Leben bedeutet das, Frauen haben pro Woche 200 Euro weniger für Lebensmittel, Mieten oder Heizung zur Verfügung. Das ist nicht fair“, kritisiert ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Hannelore Binder.
Im Durchschnitt erhielt im letzten Jahr ein Burgenländer 2017 Euro an Pension, eine Burgenländerin im Vergleich nur 1148 Euro.
Verschiende Ursachen
Die Gründe für die große Kluft sind unterschiedlich. „Teilzeitarbeit, lange Jobpausen aufgrund von Kindererziehung und Betreuung von Familienmitgliedern, Mitversicherung beim Partner, geringfügige Beschäftigung ohne Selbstversicherungsbeiträge oder das Arbeiten im Niedriglohnsektor. Die Gründe warum Frauen weniger Pension als Männer erhalten, sind vielfältig“, weiß AK-Sozialrechtsexpertin Brigitte Ohr. Sie rät schon jungen Frauen sich rechtzeitig über pensionsrechtliche Fragen zu informieren.
Wichtiger Aktionstag
Der Equal Pension Day will auf die Problematik aufmerksam machen. Experten fordern gezielte Maßnahmen um den Pensionsunterschieden entgegenzuwirken. „Verpflichtungen im Haushalt sollten etwa fair zwischen Männern und Frauen aufgeteilt werden. Wichtig wäre es auch die nötige Infrastruktur zu schaffen, die es ermöglicht Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Es kann nicht sein, dass Frauen in Altersarmut leben müssen, weil sie für ihre Familie da sein möchten", betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Die Gewerkschaft fordert zudem etwa eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten und generell eine bessere Bezahlung für „Frauenberufe“.
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