Ärger beim Reisen

Unwissend Genesene: Die Krux mit dem Grünen Pass

Österreich
27.07.2021 18:13

Eigentlich sollte der Grüne Pass in Europa die Einreiseregeln aufgrund der Corona-Krise vereinfachen - für diejenigen, die bereits erkrankt waren, ohne es zu bemerken, gibt es jedoch kein EU-weit passendes Zertifikat. Das kann beim Reisen für Ärger sorgen.

„Ich war krank, habe es aber nicht bemerkt. Jetzt habe ich ausreichend Antikörper, eine Teilimpfung und will mich nicht noch einmal stechen lassen. Wie ist das jetzt mit dem Grünen Pass?“ So lauteten Leser-Anfragen. Die „Krone“ hat nachgefragt. Eines vorweg: Man kann sich zumeist einfach den zweiten Stich holen.

Grundsätzlich kann bei Menschen, deren Erkrankung bzw. deren Genesung nicht im Epidemiologischen Meldesysten (EMS) eingetragen worden ist, laut Gesundheitsministerium kein Genesungszertifikat ausgestellt werden.

Geimpft, getestet, genesen - drei recht simple Voraussetzungen für den Grünen Pass in Österreich. Doch bei Reisen ist das nicht so einfach. (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Geimpft, getestet, genesen - drei recht simple Voraussetzungen für den Grünen Pass in Österreich. Doch bei Reisen ist das nicht so einfach.

Wird der Nachweis im Zuge der 3-G-Regeln innerhalb Österreichs benötigt, kann man sich mit Antigen- bzw. PCR-Tests behelfen, mit einem Laborbefund über neutralisierende Antikörper - oder man holt sich zumindest eine Teilimpfung, dann gibt es das Impfzertifikat.

Antikörper ist nicht gleich Antikörper
Den Grünen Pass gibt es allein aufgrund der Tatsache, dass man Antikörper hat, jedoch nicht: Auf europäischer Ebene sind neutralisierende Antikörper bzw. deren Nachweis nämlich nicht als Zertifikat vorgesehen.

Als Betroffener kann man sich aber auch hier mit Tests oder der Impfung behelfen. Wobei Letzteres sowieso für den Eigenschutz vom Nationalen Impfgremium (NIG) empfohlen wird. Medizinisch gesehen reicht eine Teilimpfung, die wirkt wie eine Art Auffrischung.

Voller Impfschutz Voraussetzung für Reisen
Im internationalen Reiseverkehr ist zumeist aber ein voller Impfschutz, also je nach Vakzin zwei Teilimpfungen, zur Einreise vorgeschrieben. Dann kann man sich auch den zweiten Stich holen – wie es der Impfstoff-Zulassung entspricht.

Zweiter Stich „nichts Dramatisches“
Medizinisch spricht bisher nichts dagegen. Doch können etwas stärkere Impfreaktionen nicht ausgeschlossen werden, so Impfexperte Herwig Kollaritsch: „Aber nichts Dramatisches.“

Aus medizinischer Sicht spricht auch bei Genesenen nichts gegen eine zweite Impfdosis, wie der Tropenmediziner Herwig Kollaritsch erklärt. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Aus medizinischer Sicht spricht auch bei Genesenen nichts gegen eine zweite Impfdosis, wie der Tropenmediziner Herwig Kollaritsch erklärt.

Ob ein Antikörper-Nachweis künftig in den Grünen Pass aufgenommen werden kann, „ist von EU-Vorgaben abhängig und wird deshalb auf EU-Ebene diskutiert“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium zur „Krone“, derzeit gehe man aber nicht davon aus, dass so etwas kommt.

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