Die Mehrheit der Österreicher ist laut einer aktuellen Gallup-Umfrage für eine Corona-Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich. 59 Prozent der Befragten befürworten einen solchen Schritt, 38 Prozent lehnen ihn ab. Für eine generelle Impfpflicht sind hingegen nur 24 Prozent, 70 Prozent sprechen sich klar dagegen aus. Die Bereitschaft für den Stich tritt laut Gallup seit Anfang Juli bei 74 Prozent auf der Stelle.
Die Zustimmung zu einer Impfpflicht in anderen Berufsgruppen fällt laut der Online-Umfrage etwas geringer aus. Für den Bildungsbereich würden 49 Prozent der Befragten eine solche Pflicht begrüßen, für den Bereich der Sozialberatung und -betreuung 50 Prozent. Besonders aufgeschlossen zeigen sich für die Impfpflicht in diesen Berufen Männer, Personen über 50 Jahre und jene mit einer höheren Schulbildung. Für die Umfrage wurden 1000 Personen ab 16 Jahren im Zeitraum 20. bis 23. Juli befragt.
Impf-Anweisung durch Arbeitgeber für Mehrheit in Ordnung
Für 55 Prozent der Befragten ist es in Ordnung, wenn der Arbeitgeber bei hohem Infektionsrisiko von seiner Belegschaft verlangt, sich gegen Corona impfen zu lassen. 56 Prozent sind jedoch dagegen, dass Mitarbeiter, die sich trotz Aufforderung ihres Arbeitgebers nicht impfen lassen wollen, gekündigt werden - 37 Prozent hätten damit kein Problem.
Für den zuletzt auch politisch diskutierten Vorschlag, Corona-Tests für nicht Geimpfte kostenpflichtig zu machen (ausgenommen für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können), sprachen sich 45 Prozent der Befragten aus. 50 Prozent wollen weiterhin Gratis-Tests für alle.
15 Prozent wollen Impfung „auf keinen Fall“
Der Anteil von Personen, die eine Corona-Impfung strikt oder eher ablehnen, schwankte laut Gallup zwischen Mai und Juli konstant zwischen 21 und 25 Prozent. Aktuell möchten sich 15 Prozent der Bevölkerung „auf keinen Fall“ und weitere acht Prozent „eher nicht“ impfen lassen. Die Impfbereitschaft von 74 Prozent errechnet sich aus der Summe von jenen, die sich als impfbereit deklarieren, und den bereits Geimpften.
Die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung ist seit Ferienbeginn wieder leicht im Sinken: Nur 43 Prozent sind laut Gallup aktuell der Ansicht, dass die Regierung mit der Corona-Krise richtig umgeht. Im Mai und Juni teilten noch rund die Hälfte diese Ansicht. Nur ein Viertel der Bevölkerung geht davon aus, dass die Pandemie jetzt unter Kontrolle ist - Mitte Juni waren es hingegen noch 48 Prozent.
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