Comeback für Nachweis

Israel: Grüner Pass soll steigende Zahlen bremsen

Ausland
29.07.2021 10:46

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.

Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.

Besucher eines Konzerts in Israel zeigen ihre Eintrittskarte in Verbindung mit dem Grünen Pass vor. (Bild: AFP)
Besucher eines Konzerts in Israel zeigen ihre Eintrittskarte in Verbindung mit dem Grünen Pass vor.

Booster-Impfung von Experten empfohlen
Ein Expertenteam empfahl eine dritte Auffrischungsimpfung für Erwachsene, wie es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß. Uneinigkeit habe allerdings über die Altersgruppe geherrscht, welche die Impfung erhalten solle - entweder Über-60-Jährige oder Über-70-Jährige. In den kommenden Tagen werde das Ministerium eine endgültige Entscheidung über eine dritte Impfung und die entsprechende Altersgruppe treffen, hieß es.

Effektivität der Impfung stark nachgelassen
Der Hintergrund dafür sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen habe. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hieß es. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.

Israel hatte Bars und Restaurants für Besitzer des Grünen Passes bereits Anfang März geöffnet. Nun feiert das Impf- und Genesungszertifikat ein Comeback. (Bild: AFP)
Israel hatte Bars und Restaurants für Besitzer des Grünen Passes bereits Anfang März geöffnet. Nun feiert das Impf- und Genesungszertifikat ein Comeback.

Im Frühjahr hatte es dabei noch geheißen, die Impfung verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod würden zu rund 99 Prozent verhindert.

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hatte zuletzt wieder die 2000er-Marke überschritten. Mehr als 57 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

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