Fast täglich das gleiche Bild: Unwetter verwüsten ganze Landstriche in Oberösterreich. Straßen werden überschwemmt, Häuser abgedeckt. Besonders betroffen ist die Landwirtschaft. Alleine am Mittwoch entstand laut Hagelversicherung an landwirtschaftlichen Kulturen ein Schaden in der Höhe von elf Millionen Euro.
„Die Situation in der Landwirtschaft ist nirgends so dramatisch wie in Oberösterreich“, sagt Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr von der Landwirtschaftskammer nach sechs großen Hagelereignissen im Juni und Juli. 120 Hektar Fläche sind beschädigt, ein Drittel der Hopfenanbaufläche und die Hälfte des Mohnanbaues.
Baummangel droht
Die Schäden in den Forstbaumschulen können in den nächsten Jahren zu Engpässen führen. Bei der Wintergerste und bei Raps rechnet man mit Einbußen von sieben Prozent, bei Winterweizen, Soja und Mais von sogar zehn Prozent. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 51 Millionen Euro. Alleine an den Unwettertagen vom 22. bis 30. Juni berechnete die Hagelversicherung 34 Millionen Euro Schaden, am 14. Juli 4,5 Millionen Euro, am 28. Juli elf Millionen Euro.
Mit jedem Regenguss sinkt die Qualität.
Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr
Regen derzeit ein Problem
Die Gewittersaison ist aber noch nicht vorbei. Feitzlmayr: „Die Weizenernte muss dringend eingebracht werden. Ein Riesenproblem. Mit jedem Regenguss sinkt die Qualität.“
Schäden abseits Landwirtschaft
Die Wetterextreme lassen auch die Versicherungen aufstöhnen. Seit 14. Juli sind laut Wirtschaftskammer bei oberösterreichischen Versicherungen 20 bis 25 Millionen Euro Schaden abseits der Hagelversicherung gemeldet worden.
Wasser flutete zweiten Stock von Wohnhaus
Otto Hueber stand am Donnerstag vor seinem zweistöckigen Haus in Schalchen und begutachtete die Unwetterschäden. Am Mittwoch hatte ihm der Sturm die Hälfte des Hausdaches und das der Garage heruntergerissen, das im Oktober neu eingedeckt worden war. Das Wasser flutete die 2. Etage und spülte einen Doppelkamin 20 Meter weit in den Garten. „Es war infernalisch, ich hab’ sofort Frau und Tochter in den Keller-Schutzraum geschickt“, erzählt er.
„Dann wäre alles hin“
Er hofft, dass in den nächsten Tagen nicht wieder Sturm und Regen kommen. „Dann wäre alles hin!“
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