Japans Kronprinz Akishino wird anstelle seines älteren Bruders, Kaiser Naruhito, der Abschlusszeremonie bei den Olympischen Spielen in Tokio beiwohnen. Das gab das kaiserliche Haushofamt am Freitag bekannt. Die Zeremonie wird am 8. August im Olympia-Stadion wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden.
Kaiser Naruhito (unten im Bild= hatte die Spiele am vergangenen Freitag in dem Stadion für eröffnet erklärt. Doch anders als 1964, als Naruhitos Großvater die ersten Sommerspiele in Tokio eröffnet hatte, fehlte in der japanischsprachigen Eröffnungserklärung das Wort „iwai“ (Feier).
Das „auffällige“ Fehlen des Wortes spiegle die momentane Stimmung in der japanischen Öffentlichkeit wider, die „tief gespalten“ in der Frage sei, ob die Spiele inmitten der Pandemie stattfinden sollten, hatte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo daraufhin geschrieben. Ein feierlicher Ton wäre in der gegenwärtigen Lage mit steigenden Infektionszahlen und dem nunmehr vierten Corona-Notstand in Tokio nicht passend gewesen, zitierte Kyodo Kreise im Haushofamt.
Der Großhofmeister des Hofamtes hatte zuletzt für großes Aufsehen gesorgt, als er der Öffentlichkeit mitteilte, dass Kaiser Naruhito nach seiner Einschätzung die Sorgen vieler Untertanen vor einer Ausbreitung des Coronavirus durch die Olympischen Spiele teile. Am Donnerstag war die Zahl der Neuinfektionen in Tokio am dritten Tag in Serie auf einen Höchststand von 3.865 Fällen gestiegen. Landesweit verzeichnete der Olympia-Gastgeber erstmals mehr als 10.000 Fälle.
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