Cluster immer größer

Mückstein sah „gute Sicherheitsstandards“ in Zrce

Nach den diversen Absagen in Österreich, weichen viele Jugendliche auf Festivals im Ausland aus.

(Bild: ©Ivan Neru - stock.adobe.com)

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zeigt Verständnis für die jugendlichen Partyreisen nach Kroatien. Die jungen Menschen hätten sich die Feiern „nach 16 Monaten Pandemie“ schlicht „verdient“, betonte der Minister, der die am für Österreicher organisierten Zrce-Festival geltenden Sicherheitsstandards als „gut“ bezeichnete, am Freitag. Die Zahl der bisher bekannt gewordenen Infektionen in diesem Zusammenhang stieg bis Freitagmittag auf über 300.

„Was wir gehört haben, sind es gute Sicherheitsstandards gewesen - ob sie in jedem Fall eingehalten worden sind, kann ich nicht beurteilen“, sagte Mückstein am Rande einer Pressekonferenz.

Zur Frage, ob nicht auch in Österreich diesen Sommer Festivals unter strengen Vorkehrungen stattfinden hätten können, sagte der Minister, der Bund mache zwar die Regeln, die überall in Österreich für Veranstaltungen gelten. Die Bezirkshauptmannschaften würden sich aber die ab 500 Teilnehmern nötigen Sicherheitskonzepte anschauen, einschätzen und darüber entscheiden. Das sei gut so und könne von Wien aus nicht beurteilt werden.

Wenn ein Festival „schon sein muss", solle man sich doch im Vorhinein impfen lassen, so Katharina Reich.

(Bild: APA/Helmut Fohringer)

Schon mehr als 300 Infektionen nachgewiesen
Mehr als 300 nach Österreich zurückgekehrte Festivalbesucher hätten sich bisher nachgewiesener Weise mit Corona angesteckt, bestätigte Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, im Ö1-„Mittagsjournal“ die neuerlich deutlich angestiegene Fallzahl. Sie hoffe, dass künftig nicht noch mehr Cluster solcher Größenordnung auftreten werden, aber die Gesundheitsbehörden seien gerüstet und durchaus vorbereitet.

Reich appellierte in diesem Zusammenhang, „wenn es schon sein muss“, dann nur vollständig geimpft an Großveranstaltungen teilzunehmen. Wer mit Angehörigen von Covid-Risikogruppen zu tun habe, sollte nach der Rückkehr in Selbstquarantäne und umgehend einen PCR-Test veranlassen, empfiehlt die Sektionschefin.

Auf der Insel Pag wurde beim „Austria goes Zcre“-Festival ausgelassen gefeiert.

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Rückkehrer sollen sich testen lassen
Die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) bittet nun alle Rückkehrer zum PCR-Test: „Ich kann absolut nachvollziehen, dass sich nach so vielen Monaten des Verzichtes gerade die junge Generation nach Freiheit sehnt. Doch diese wiedergewonnene Freiheit darf nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.“

Insgesamt waren laut einer Aussendung des Landes Steiermark 1070 Steirerinnen und Steirer am vergangenen Wochenende beim Festival „Austria goes Zrce“ auf der Insel Pag dabei. Nach zunächst 22 Corona-Infektionen lag man am Freitag bei 83 Fällen, davon 29 in der Stadt Graz.

Partys nur „unter maximalen Sicherheitsbedingungen“
„Ich habe überhaupt nichts gegen Partys und die Jungen haben sich das verdient nach 16 Monaten Pandemie. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig, aber halt unter maximalen Sicherheitsbedingungen, getestet oder noch viel besser doppelt geimpft“, betonte Mückstein.

Brauchen Reiserückkehrer einen PCR-Test?
Flächendeckende PCR-Tests für Einreisende an allen Landgrenzen hält der Minister „zu diesem Zeitpunkt“ jedoch nicht für zielführend. Zum Thema Kontrollen von Reiserückkehrern meinte Reich grundsätzlich, es sollte kontrolliert werden, weil man eine Corona-Infektion trotz Impfung weitergeben könne.

Mückstein betonte, keinen Einfluss auf Bedingungen von Events in Kroatien zu haben - noch strengere Auflagen für die Rückreise gibt es vorerst aber keine.

(Bild: Reinhard Holl)

Den aktuellen Plan, dass ab Dienstag Rückkehrer aus den „Risikoländern“ Niederlande, Spanien und Zypern auf österreichischen Flughäfen bei ihrer Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen bzw. unverzüglich durchführen lassen müssen, sofern sie nicht oder nur halb geimpft sind, bezeichnete sie aber als ausreichend. Das reiche, wenn es eine „normale Reise war, wo man sich nicht besonderen Risiken ausgesetzt hat“.