Werden aufgenommen

USA retten afghanische Helfer vor den Taliban

Ausland
30.07.2021 16:31

Die USA haben nach dem begonnenen Truppenabzug aus Afghanistan nun auch Hunderte lokale Unterstützer der US-Streitkräfte zum Schutz vor Vergeltungsangriffen der Taliban aufgenommen. Ein erstes Flugzeug mit rund 200 afghanischen Helfern und ihren Familien landete am Freitag in den USA.

US-Präsident Joe Biden würdigte den Einsatz der afghanischen Ex-Mitarbeiter und betonte die moralische Pflicht der Vereinigten Staaten, nun auch ihnen zu helfen. „Willkommen zu Hause“, erklärte der Präsident in einer schriftlichen Stellungnahme an sie gerichtet.

Joe Biden (Bild: AP/Andrew Harnik)
Joe Biden

Zahlreiche Afghanen, die während des Einsatzes für die Amerikaner gearbeitet haben, etwa als Dolmetscher, können spezielle Einwanderungsvisa für die USA beantragen. Den Helfern droht nach dem Abzug der US-Truppen die Rache der militant-islamistischen Taliban. Daher sollen sie und ihre Familien in den USA ein neues Leben beginnen können. Seit 2008 wurden laut US-Außenministerium bereits rund 70.000 Afghanen mit Spezialvisa ins Land gebracht.

(Bild: APA/AFP/Joël SAGET)

Neuankömmlinge werden zunächst auf Militärbasis untergebracht
Nach Angaben der US-Regierung sind derzeit etwa 2500 Personen für die Aufnahme in die USA vorgesehen. Sie hätten unter anderem intensive Sicherheitsüberprüfungen hinter sich. Nach ihrer Ankunft in den USA sei zunächst ein kurzer Aufenthalt auf einer Militärbasis im Bundesstaat Virginia vorgesehen, bevor sie auf Städte im ganzen Land verteilt würden. Nach der ersten Gruppe von rund 200 Afghanen sollen also weitere Helfer aus dem Krisenland in die USA gebracht werden. Der genaue Zeitplan ist noch offen.

Bis Ende August wollen die USA ihren Militäreinsatz in Afghanistan vollständig beenden - nach knapp 20 Jahren. Danach sollen nur noch US-Soldaten zum Schutz der Botschaft in Afghanistan bleiben. Mit der Abzugsentscheidung der Amerikaner endet auch der Einsatz der NATO insgesamt. Wie es in dem Land nach dem Abzug der internationalen Truppen weitergeht, ist unklar. Seit Anfang Mai hat sich die Sicherheitslage deutlich verschlechtert.

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