Schwangere darunter

Mittelmeer: NGO-Schiff rettete fast 100 Migranten

Ausland
30.07.2021 20:13

Die deutsche Seenotrettungsorganisation Sea-Watch hat bei zwei Einsätzen fast 100 Migranten im Mittelmeer gerettet. Viele der Geretteten waren verletzt: einige hatten schwere Treibstoffverbrennungen, die durch mit Meerwasser vermischtem Benzin verursacht wurden.

Am späten Donnerstag rettete das Schiff Sea-Watch 3 33 Migranten von zwei Booten, die von der libyschen Küstenwache in der Malta zugewiesenen Such- und Rettungszone des Mittelmeers abgefangen worden waren, teilte die NGO mit. Unter ihnen befanden sich neun unbegleitete Minderjährige, drei Kleinkinder und eine im siebenten Monat schwangere Frau. Die Geretteten stammten aus dem Südsudan, Tunesien, Marokko, der Elfenbeinküste und Mali.

Viele Migranten befanden sich bereits auf einem Schiff der libyschen Küstenwache, sprangen aber ins Meer, als sie das NGO-Schiff herankommen sahen, berichtete ein Zeuge. Alle wurden von der Besatzung der Sea-Watch 3 an Bord gebracht.

Bei einem zweiten Einsatz im Morgengrauen am Freitag rettete die Sea-Watch 3 mehr als 60 Menschen aus einem überfüllten Holzboot in der libyschen Such- und Rettungszone. Die meisten Geretteten waren Libyer. Unter den Migranten, die am Freitag an Bord der Sea-Watch 3 wegen ihrer Verletzungen behandelt wurden, befand sich ein Vater und sein Sohn, die Verbrennungen erlitten, nachdem auf ihrem Boot ein Feuer ausgebrochen war. Andere erlitten Verbrennungen durch Kraftstoff.

Die Zahl der Migrantenboote, die von Libyen und Tunesien aus nach Italien und in andere Teile Europas aufbrechen, hat in den letzten Monaten bei gutem Wetter zugenommen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bereits mehr als 1.100 Menschen auf der Flucht vor Konflikten und Armut in Afrika und dem Nahen Osten im Mittelmeer umgekommen.

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