Autos verbeult

Schwere Unwetter: „Es war wie ein Weltuntergang“

30.07.2021 21:12

Die Hitzewelle ging mit Blitz und Donner zu Ende: Freitagabend herrschte Weltuntergangsstimmung in Graz, Hagel verbeulte Autos, Straßen waren sofort überschwemmt, Rekord-Windstärken von mehr als 100 km/h wurden gemessen. Sogar Feuerwehren aus Graz-Umgebung mussten in die Landeshauptstadt ausrücken. Schwere Unwetter gab es auch in Tirol.

Das Notruftelefon der Grazer Berufsfeuerwehr läutete im Minutentakt, fast überall im Stadtgebiet meldeten geschockte Anrufer Schäden. Eine massive Gewitterfront war Freitagabend über die Landeshauptstadt gezogen - an der Messstation der Universität wurden sogar Rekord-Windstärken von mehr als 100 km/h gemessen - und hatte in einigen Bezirken eine Spur der Verwüstung gezogen.

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Fotos

Berufsfeuerwehr rückte zu 100 Einsätzen aus
So waren die Grabenstraße und die Andritzer Reichsstraße in kürzester Zeit überflutet, Plakatständer kippten auf geparkte Autos, Teile von Baugerüsten fielen von Gebäudefassaden, Dächer wurden abgedeckt und eine Giebelmauer eines Hauses stürzte ein. Die Florianis wurden zu 100 Einsätzen gerufen: „Es herrschte Ausnahmesituation. Alle verfügbaren Kräfte standen im Einsatz. Um alle Schadensmeldungen abarbeiten zu können, bekamen wir Unterstützung von Kameraden aus Graz-Umgebung“, sagt ein Sprecher der Grazer Berufsfeuerwehr.

Die Elisabethstraße um 22 Uhr.

(Bild: Eva Blümel)

Bezirk Lend.

(Bild: zVg)

„Es war wie ein Weltuntergang“, berichtet etwa die Grazerin Traude Steiner der „Krone“. „Obwohl das Auto im Carport stand, hat es jetzt hundert Dellen“, schüttelt auch ein Anrainer der Grazer Kalvarienbergstraße den Kopf. Mittlerweile hat die Katastrophenschutzabteilung der Stadt Graz die Grazer dringend aufgefordert, das Freie zu vermeiden und das Haus nicht zu verlassen.

Hagel in der Grazer Kalvarienberggasse

(Bild: zVg)

Auch im Bezirk Graz-Umgebung sorgten Unwetter für Schäden: Im Bereich Gratwein-Straßengel rückten die Florianis 50-mal aus.

Unwetter auch in Tirol
Auch im Tiroler Unterland wütete am Freitagnachmittag ein kurzes, aber schweres Unwetter. Mehrere Bäume wurden dabei entwurzelt. Die Feuerwehren standen im Einsatz und musste zahlreiche Straßen von den Hagelkörnern befreien.

Schäden in Millionenhöhe in Oberösterreich
In dieser Woche gab es bereits mehrere schwere Unwetter im gesamten Land. In Oberösterreich etwa entstand alleine am Mittwoch laut Hagelversicherung an landwirtschaftlichen Kulturen ein Schaden in der Höhe von elf Millionen Euro.