Linzer Sportfunktionär steht hoch im Kurs im Vatikan: Gerhard Hauer wurde mit IOC-Präsident Thomas Bach vom Papst geehrt. Seine Bilanz über 21 WM-Goldmedaillen und die größte Tragödie in seinem Leben!
Gerhard Hauer (75) kennt man einfach im oberösterreichischen Sport! Er ist ein „Tausendsassa“. So hatte er in seiner Funktionärs-Blütezeit 19 „Amterl“.
Skibob-Pionier
Aufgewachsen am Linzer Bulgariplatz, schloss er sich den Pfadfindern bei Linz-Urfahr an: „Dort habe ich das Organisieren gelernt.“ Der einstige selbstständige Kaufmann für Lüftungs- und Klimaanlagen begann als Fußballer bei Austria Tabak Linz, SV Urfahr und Rottenegg. Für den A’TSV Linz kämpfte er in der Tischtennis-Landesliga, bis er zum Skibob-Pionier wurde.
21 EM-Goldmedaillen
1967 gründete Kommerzialrat Hauer die Skibob-Union Linz, war 30 Jahre Obmann, später Präsident. Seine Athleten holten 21-mal EM-Gold. An der Spitze sein Sohn Gerhard mit acht WM-Titel und sechs Gesamt-Weltcupsiegen. „Ich habe lange erfolgreich gegen das Image einer sogenannten Randsportart gekämpft“, sagt Hauer stolz.
Union-Präsident
Von 1996 bis 2011 führte er als Präsident die Sport-Union Oberösterreich, sechs Jahre davon als österreichischer Vize. Seine größte Aufgabe: Österreichischer Präsident des Katholischen Sportverbandes FICEP. „Papst Franziskus hat uns gelobt, dass wir im europäischen Sport humanitäre Werte bei Aktiven forcieren.“ Im erlauchten Kreis: Olympia-Boss Bach und Italiens Fußball-Weltmeister Alessandro del Piero (Champions-League-Sieger mit Juventus Turin).
Schützling verblutete
Im Skibob erlebte er auch die größte Tragödie: Bei der WM-Abfahrt 1974 stürzte sein Schützling Gerold Moser schwer. Der Vize-Weltmeister war haushoher Favorit auf Gold: „Ich war noch bei ihm im Spital, er war bei Bewusstsein.Ich wusste von den Ärzten, dass er verbluten wird. Es tut mir heute noch weh.“
Reinhard Waltenberger/Kronen Zeitung
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