Nur eine Woche nachdem an der burgenländischen Grenze innerhalb von zwölf Stunden 104 Migranten gestoppt worden sind, schwappte auch dieses Wochenende eine Flüchtlingswelle zu uns über: Diesmal wurden 167 Männer - viele aus Afghanistan und Syrien - entlang der grünen Grenze gestellt. Schlepper hatten sie in Ungarn ausgesetzt.
Drückende Schwüle, angespannte Gesichter und eine surrende Drohne, die bei Nikitsch in die Lüfte abhebt - die „Krone“ ist beim Start einer nächtlichen Grenzpatrouille an der grünen Grenze zu Ungarn dabei. Kurz vor Mitternacht der erste Kontrollerfolg: Das „fliegende Auge“ der Polizei hat Migranten aufgespürt. Sie sind als helle Punkte auf dem Steuerungsdisplay klar erkennbar.
Binnen Minuten werden sie aufgegriffen: vier junge Syrer, von teuer bezahlten Schleppern in Ungarn ausgesetzt und weiter Richtung Österreich geschickt. Zusammengekauert im grünen Gemüsefeld glaubten sie, nicht entdeckt zu werden. Alle vier Burschen tragen einen Rucksack. Voll mit dem Allernotwendigsten und der versprochenen, aber falschen Hoffnung auf ein Eldorado im Westen: Unterkunft, Arbeit, Lebensglück.
Da der Flüchtlingsstrom keineswegs abreißt, zeigt sich, wie wichtig und richtig die Verstärkung der Grenzkontrollen ist.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)
Verstärkung des Grenzschutzes
Nachdem ihnen Uniformierte Covid-Masken übergeben hatten, Transport in eine Erstaufnahmestelle - eine Momentaufnahme von nur einem Grenzeinsatz. Wie berichtet, haben Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) bereits vor einer Woche für eine Verstärkung des Grenzschutzes gesorgt. Seither kontrollieren 1000 Soldaten und 400 Polizisten den Illegalen-Strom.
Ein Flüchtlingsstrom, der weiter fließt. Allein von Samstag 0 Uhr bis Sonntag um Mitternacht wurden im Burgenland 167 junge Männer aufgegriffen. Wie durchgesickert ist, hat man in Oberpullendorf bereits eine Notaufnahmestelle eingerichtet. Von Montag bis Sonntag wurden allein im Burgenland insgesamt 607 Flüchtlinge aufgegriffen.
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