Bei komplett Geimpften

England hebt für Einreisende Quarantänepflicht auf

Ausland
02.08.2021 11:35

Reisen nach England ist seit Montag wieder etwas einfacher: Vollständig geimpfte Reisende und Minderjährige aus Österreich, fast allen EU-Staaten und den USA müssen nach ihrer Ankunft in England nicht mehr in Corona-Quarantäne. Nötig ist allerdings noch ein Corona-Test spätestens am zweiten Tag nach der Einreise.

Die Buchungen für Flüge in die USA seien trotz der dortigen Restriktionen seit der Ankündigung um 300 Prozent gestiegen, sagte der Chef des Verbands Airlines UK, Tim Alderslade, dem Sender Times Radio. Er forderte zugleich die Regierung auf, mehr Länder auf die „grüne Liste“ zu setzen. Wer von den dort gelisteten Staaten nach Großbritannien einreist, muss nicht in Quarantäne, auch wenn er nicht geimpft ist. Österreich befindet sich wie die meisten Länder auf der gelben („amber“) Liste.

Änderung bei Ampelsystem geplant
Allerdings plant die Regierung in London nach Informationen verschiedener Medien eine Änderung des Ampelsystems, mit dem die Reiseregeln für Länder angezeigt werden. Demnach gibt es Überlegungen, eine Zusatzkategorie zu schaffen, die anzeigt, welche Länder wegen der dortigen Corona-Lage Gefahr laufen, auf die „rote Liste“ zu rutschen.

Das würde bedeuten, dass Reisende nach ihrer Rückkehr verpflichtend in Hotel-Quarantäne und dafür bis zu 1750 britische Pfund (umgerechnet etwas mehr 2000 Euro) pro Person bezahlen müssen. Auch beliebte Reiseländer wie Spanien, Italien und Griechenland seien Kandidaten für diese Kategorie. Die neuen Regeln betreffen allerdings lediglich die Einreise nach England. Die Regionalregierungen von Schottland, Wales und Nordirland erlassen ihre eigenen Einreisebestimmungen.

Opposition: Regierung verursacht Reisechaos
„Die gelbe Kategorie ist schon jetzt ein rotes Tuch für Reisende“, sagte Alderslade. Dies reiche als „unübersehbares Warnzeichen“ völlig aus. Gegen die Pläne gibt es zudem Widerstand in der Regierung sowie in der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson. Finanzminister Rishi Sunak soll den Regierungschef in einem formalen Brief dazu gedrängt haben, die neue Kategorie nicht umzusetzen. Ein solcher Schritt würde die britische Wirtschaft treffen und das Land im Wettbewerb um Touristen zurückfallen lassen. Die Opposition wirft der Regierung vor, ein Reise- und Grenzchaos zu verursachen.

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