Lief im Hauptquartier

Techniker jubelte Cops illegale Bitcoin-Mine unter

Digital
02.08.2021 14:15

Dreister geht es kaum: Im Polizeihauptquartier in Polens Hauptstadt Warschau hat ein Techniker unter den Augen der Ordnungshüter auf staatliche Kosten Kryptogeld geschürft. Er hatte präparierte Computer installiert, die neben der alltäglichen Polizeiarbeit Digitalgeld erzeugten. Der IT-Dienstleister und ein Komplize wurden entlassen.

Laut einem Bericht des polnischen Nachrichtensenders TVN24 hatte die Polizei den zivil angestellten Techniker zuvor selbst damit beauftragt, die IT-Systeme im Hauptquartier zu erneuern.

Techniker lieferte präparierte PCs
Tatsächlich versorgte er die Polizei mit neuen Computern, die präpariert waren: Sie enthielten für den geplanten Einsatzzweck viel zu starke Grafikkarten, die Kryptogeld schürften, während die Beamten ihren Papierkram erledigten. Den Strom dafür zahlte der polnische Staat.

Mit starken Grafikkarten erzeugen Miner oft die Kryptowährung Ethereum. (Bild: stock.adobe.com)
Mit starken Grafikkarten erzeugen Miner oft die Kryptowährung Ethereum.

In dem TV-Bericht ist die Rede von „illegalen Bitcoin-Mining-Operationen“. Tatsächlich dürfte der Techniker mit den Rechnern im Polizeihauptquartier aber die Digitalwährung Ethereum erzeugt haben, die sich besser mit Grafikkarten generieren lässt als der Bitcoin, analysiert „Computerbase“.

Techniker und Komplizen gefeuert
Als die Polizei dem Treiben auf die Schliche kam, wurde das Dienstverhältnis aufgelöst. Auch einem Komplizen, der den Techniker beim Betrieb der Krypto-Mine unterstützt haben soll, blüht die Entlassung. Sicherheitsrelevante Systeme seien aber nicht betroffen gewesen, es sei auch zu keinem Datenabfluss gekommen, betont die Polizei.

Illegale Bitcoin-Minen, die auf fremde Kosten digitales Geld erzeugen, werden immer wieder entdeckt. Zuletzt in der Ukraine, wo der Inlandsgeheimdienst SBU eine Mining-Farm in einer Lagerhalle aushob, in der 3800 PlayStation-4-Konsolen und 500 Grafikkarten liefen. Den Strom im Wert von bis zu 218.500 Euro pro Monat zweigten die Betreiber über manipulierte Stromzähler ab.

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