Seit Ende Juni haben erstmals mehr als 50 Prozent aller 2015 nach Österreich gekommenen Flüchtlinge einen Job. Laut Daten des Arbeitsmarktservice (AMS) sind 9500 Personen in jener Gruppe, die 2015 in Österreich Asyl oder subsidiären Schutz erhalten haben und sich bis Mitte 2016 beim AMS gemeldet haben. 4900 von ihnen waren Ende Juni in Beschäftigung. Knapp 460 von ihnen waren selbstständig oder hatten einen geförderten Arbeitsplatz.
Damit sei ein „symbolisches Zwischenziel“ erreicht, wird AMS-Vorstand Johannes Kopf in der „Presse“ zitiert. Eigentlich habe man das Überschreiten dieser Schwelle bereits für 2020 erwartet, „Covid-19 machte uns jedoch auch hier einen Strich durch die Rechnung“.
Auch von den Flüchtlingen, die 2016 (11.800 Personen) und 2017 (8800 Personen) einen Aufenthaltsstatus erhielten und sich danach beim AMS meldeten, ist nun knapp die Hälfte in Beschäftigung, berichtete die „Presse“. Laut Kopf könnte das mit der verbesserten wirtschaftlichen Lage zwischen 2017 und 2019 zusammenhängen.
Wichtigste Branche Gastronomie
Die wichtigste Branche für Flüchtlinge ist die Gastronomie, in der 14 Prozent untergekommen sind, vor den Leiharbeitsfirmen mit elf Prozent und dem Einzelhandel mit zehn Prozent. An vierter Stelle folgt mit sieben Prozent das Baugewerbe.
Ein Viertel fasste nie Fuß am Arbeitsmarkt
Weiters zeigt die Sonderauswertung des AMS nach wie vor große Hürden bei der Arbeitsmarktintegration: So haben zwar 74 Prozent aller Flüchtlinge aus 2015 irgendwann in diesen fünfeinhalb Jahren zumindest einmal gearbeitet - bei vielen blieb es dabei jedoch bei wenigen Wochen oder Monaten. Mehr als ein Viertel hat somit nie auch nur annähernd auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst. Von den nach Österreich geflüchteten Frauen sind nur 22 Prozent in Beschäftigung.
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