Der freie Browser Mozilla Firefox hat binnen zwei Jahren 20 Prozent seiner Nutzer verloren: 50 Millionen User haben dem einst so beliebten Browser den Rücken gekehrt, aktuell wird er noch von rund 200 Millionen Menschen verwendet. Das bringt Hersteller Mozilla wirtschaftlich in Bedrängnis.
Einst eine beliebte Alternative zu Microsofts Internet Explorer, hat Mozilla Firefox in den letzten Jahren zahlreiche Nutzer an den Rivalen Google Chrome verloren. Zuletzt hatte auch der auf Chromes Chromium-Unterbau gewechselte Microsoft-Browser Edge Firefox Nutzer abgegraben.
Microsoft Edge hat Firefox überholt
Die aktuellen Browser-Marktanteile laut Analysedienst Netmarketshare: Google Chrome ist mit 69,28 Prozent der klare Platzhirsch unter den Desktop-Browsern, dahinter folgt schon Microsoft Edge mit 7,75 Prozent. Mozilla Firefox kommt noch auf Platz drei mit 7,48 Prozent Marktanteil. Dahinter folgen der Microsoft Internet Explorer (5,21 Prozent), Apple Safari (3,73 Prozent) sowie einige unbekanntere Browser wie Opera, der auf 1,12 Prozent Marktanteil kommt.
Firefox hat 50 Millionen User verloren
Folge der erstarkten Konkurrenz: Laut offiziellen Statistiken von Mozilla ist die Nutzerzahl von Anfang 2019 bis heute von 250 auf 200 Millionen User geschrumpft. Die verbliebenen Benutzer hätten zwar mehr Zeit im Firefox-Browser verbracht, geht aus den Statistiken hervor. Das könnte allerdings auch schlicht der Corona-Pandemie mit mehr Heimarbeit und mehr Surfen daheim geschuldet sein.
Nutzerschwund bringt Mozilla in Bedrängnis
Für Hersteller Mozilla sind die schwindenden Nutzer ein ernstes Problem: Der Firefox-Browser finanziert sich primär durch Such-Deals, bei denen sich Internetkonzerne wie Google als Standardsuchanbieter einkaufen können. Je weniger User Firefox hat, umso weniger Geld kann der Betreiber für diese Suchmaschinen-Deals verlangen.
Jede vierte Stelle wurde abgebaut
Erst im November musste Mozilla neu verhandeln: Gut möglich, dass sich die geringere Nutzerzahl hier bereits in Form geringerer Einkünfte bemerkbar gemacht hat. Dass Mozilla wirtschaftlich nicht besonders gut dasteht, zeigte sich auch im vergangenen Sommer, als das Unternehmen 250 Mitarbeiter - ein Viertel der Belegschaft - kündigen musste.
Mozilla versucht zwar seit einigen Jahren, neue Einkommensquellen - einen VPN-Dienst, das Lese-Tool Pocket - zu erschließen, bislang spülen diese aber offenbar keine großen Summen in die Unternehmenskassen, mit denen die Firefox-Schwäche ausgeglichen werden könnte, analysiert das IT-Nachrichtenportal Golem.de.
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