Zehn Millionen Tabletten der sogenannten Dschihadisten-Droge Captagon sollen - wie berichtet - über eine Salzburger Pizzeria nach Saudi-Arabien geschmuggelt worden sein. Und das, laut Experten, im Auftrag der Hisbollah …
Operation „El Capta“ war einer der größten Anti-Suchtgift-Schläge in Österreichs Kriminalgeschichte: Wie berichtet, wurden nach jahrelangen Ermittlungen 15 verdächtige Mitglieder einer weltweit agierenden Bande verhaftet, die mit zehn Millionen Tabletten des als Dschihadisten-Droge bekannten Captagons gehandelt haben soll.
Im Zentrum der internationalen Ermittlungen: Eine von einem Libanesen geführte Pizzeria im Flachgau in Salzburg. Nachdem die Tabletten im Libanon hergestellt worden waren, landete die illegale Ware über Deutschland und Belgien im Lokal einer 4600-Einwohner-Gemeinde. Wo das Suchtgift in diversen Elektrogeräten (Pizza-Öfen, Waschmaschinen, Trocknern, LED-Lampen, Klima-Anlagen) versteckt und schließlich um die halbe Welt verschickt wurde. Ziel der berauschenden Pulverln: Saudi-Arabien.
Bande „verdiente“ mehr als 150 Millionen Euro
Geschätzt rund 150 Millionen Euro soll das Netzwerk so „verdient“ haben. Unsummen, von denen die 15 Verdächtigen allerdings nur einen Bruchteil abbekommen haben dürften, glaubt man zumindest den saudischen Sicherheitsbehörden.
Denn die sind davon überzeugt, dass die Hisbollah hinter dem Tabletten-Handel steckt. Mit den Einnahmen würde die islamistische Miliz ihre Terroranschläge finanzieren. Zudem versuche die libanesische Militär-Organisation im Auftrag des Iran, „das Königreich und die Gesellschaft mit der Droge zu vergiften und so das System zu destabilisieren“, so der saudische Generalmajor Dr. Al-Dakhil. Laut dem Experten sei die Pizzeria in Salzburg definitiv als Hisbollah-Drehscheibe genutzt worden.
Erst vor wenigen Tagen fing der Zoll im saudi-arabischen Hafen von Dschidda eine Ladung mit 8,7 Millionen Tabletten (Bild oben) ab.
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