Die Flachwasser-Kanutin Viktoria Schwarz hat am Mittwoch bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio im Kajak-Einer über 500 m mit Rang drei in ihrem Vorlauf den Direktaufstieg ins Semifinale geschafft. Dieses wird am Donnerstag ausgetragen. Für Ana Roxana Lehaci war hingegen als Fünfte in ihrem Viertelfinale Endstation, nur die Top 3 kamen weiter. Sie hatte als Vorlaufsechste den Direktaufstieg verpasst, im Viertelfinale fehlten ihr 1,556 Sekunden auf Platz 3.
„Das war eine schöne Laktat-Partie“, sagte Schwarz. „Ich habe mich hingestellt und wollte einfach nur Vollgas runter.“ Die Oberösterreicherin hatte den Vorteil, den einzigen Sechser-Heat erwischt zu haben. In den anderen fünf Vorläufen waren je sieben Athletinnen am Start. Zudem hatte sie Lisa Carrington in der Bahn neben sich, die Neuseeländerin hatte am Vortag zwei Goldmedaillen abgeräumt.
„Ich habe geschaut, dass Lisa Carrington nicht zu weit wegfährt, dass ich bei ihr bleibe, dass ich ein bisschen den Schlag aufnehme und hoch bleibe mit der Schlagzahl“, erklärte Schwarz. Ein guter Start habe ihr bei diesem Vorhaben geholfen. „Ich bin eigentlich immer sehr spritzig am Start. Das geht bei mir immer recht einfach raus.“ Bald war offensichtlich, dass die drei Rivalinnen hinter ihr sie nicht mehr gefährden würden. „Da war mir klar, dass ich eigentlich nur noch ins Ziel fahren muss.“
Es war das heuer erste 500er-Rennen der 36-Jährigen, über 200 m hatte sie im Mai beim Weltcup in Barnaul solo gewonnen. „Aber der 200er ist ganz spritzig, nicht wie der 500er.“ Im Einer fühle sie sich grundsätzlich etwas ungut, da müsse sie wohl nach den Spielen eine Boot-Änderung vornehmen. „So unruhig, so wackelig, ich komme nicht so gut zusammen“, meinte Schwarz. Außerdem sei es ungewohnt gewesen, dass sie Lehaci wie im Zweier nicht vor sich gehabt habe.
Im Semifinale am Donnerstag gelte nur die Devise „Vollgas, nicht taktieren“. Sie sei über den Direktaufstieg froh, auch wenn kein Fokus auf dem Einer gelegen war. „Aber es ist ein Olympia-Bewerb. Und es ist gut, dass ich mir das Viertelfinale erspare und mich auf das Semifinale konzentrieren kann. In der Hitze geradeausfahren, das ist sehr anstrengend.“ Sie habe keine Erwartungen, da sie den Einer nicht trainiert habe. „Aber wir sind fit. Einfach Vollgas und schauen, was rauskommt.“
Für Lehaci waren die Spiele in Tokio nach dem Aus im Viertelfinale beendet, die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen. „Nach dem Doppel gestern war heute die Luft schon ziemlich draußen“, gab sie offen zu. Zudem seien die Bedingungen durch den starken Wind erneut sehr schwer gewesen.
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