Der Linz Tourismus startet eine etwas andere Werbekampagne für den Besuch der Stadt und für ein neues Bewusstsein bei den Einheimischen. Herzstück ist ein dreiminütiges, durchaus polarisierendes Video, das Linz mit seinen Stärken und Schwächen darstellt.
Fahren wir, oder was?“, fragt der Taxler, der mit verschränkten Armen an seinem Auto lehnt. „Linz ist eine Stadt für Senioren“, sagt der Mann mit blond gefärbten Haaren und Sonnenbrille im Gesicht – zwei Szenen aus den ersten Sekunden des Videos, das die neue Werbekampagne des Linz-Tourismus begleitet.
Linz ist out, Linz ist eintönig
In 2:54 Minuten wird die Landeshauptstadt als Ort voller Ecken und Kanten gezeigt. Die Sprache der Darsteller erinnert zum Teil an ORF-Quotenbringer wie „Kaisermühlenblues“ oder „MA…2412“, der Ton ist rau, die Bilder und Szenen sind provokant. So wird eine Mozartbüste zerbröselt und durch ein Denkmal ersetzt, das Anton Bruckner zeigt. Dem Komponisten werden prompt noch ein schwarzes Kapperl, Goldkette und Sonnenbrille aufgesetzt - digitale Technologien machen es möglich. Auch auf den dazugehörenden Plakaten werden ähnliche Töne angeschlagen: „Linz ist out“ und „Linz ist eintönig“, heißt es hier etwa.
„Wir wollen Neugierige anlocken“
In Zeiten, in denen auf den sozialen Medien Filter dafür sorgen, dass Bilder mit viel Effekt daherkommen, schlägt die neue Werbekampagne für die Landeshauptstadt einen Pfeiler in Sachen Authentizität ein. Die Schönfärberei ist vorbei. „Wir wollen in Linz anders sein, wir dürfen es auch“, sagt mit Georg Steiner der Linzer Tourismusdirektor. Urlaubserlebnisse sollen authentisch sein. Steiner: „Wir wollen Neugierige anlocken – Menschen, die gierig nach dem Neuen sind.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.