Neue Studie:

Lambda-Variante könnte Impfschutz umgehen

Ausland
04.08.2021 17:27

Die Lambda-Variante des Coronavirus breitet sich derzeit in Südamerika aus. Bisher war nicht bekannt, wie gefährlich sie ist. Forscher haben nun herausgefunden, dass die Virusvariante Mutationen trägt, die sie möglicherweise hochansteckend machen und den Impfschutz abschwächen könnten. Da dadurch Durchbruchsinfektionen drohen, rufen die Wissenschaftler die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu auf, die Variante als „besorgniserregend“ einzustufen.

Die Variante trägt auf ihrem Spike-Protein zwei Mutationen, die sie ansteckender macht als die ursprüngliche Variante. Eine weitere Veränderung sorgt dafür, dass die Variante neutralisierende Antikörper umgehen kann. Diese Mutation ist dafür verantwortlich, dass sich Lambda derzeit massiv in Ländern wie Peru, Chile, Argentinien und Ecuador ausbreitet.

Eine Frau wird in Peru gegen Corona geimpft. Zuerst tauchte die Lambda-Variante in dem südamerikanischen Land auf. (Bild: APA/AFP/Carlos MAMANI)
Eine Frau wird in Peru gegen Corona geimpft. Zuerst tauchte die Lambda-Variante in dem südamerikanischen Land auf.

Zu diesem Schluss kam eine Gruppe japanischer Forscher. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in einer Vorab-Publikation, die noch nicht von unabhängigen Experten überprüft wurde. Zuerst berichtete der „Spiegel“ über die Studie.

Könnte Impfdurchbruch auslösen
Die Daten der Forscher weisen darauf hin, dass die Variante widerstandsfähiger gegen Corona-Impfstoffe ist. Daher ist es möglich, dass sie einen Impfdurchbruch verursachen kann - Menschen könnten also trotz Impfung an Covid-19 erkranken.

Symbolbild. (Bild: stock.adobe.com)
Symbolbild.

Die Forscher weisen darauf hin, dass etwa Chile eine relativ hohe Impfrate hat - 60 Prozent der Bevölkerung haben zumindest eine Dosis erhalten. Trotzdem wurde das Land im Frühling 2021 von einer neuen Corona-Welle erfasst. Das lege nahe, dass die Lambda-Variante in der Lage ist, der durch die Impfung ausgelösten Immunität zu entgehen.

Forscher: Variante als „besorgniserregend“ einstufen
Die Lambda-Variante wurde erstmals im Dezember 2020 in Peru nachgewiesen. Insgesamt trat die Variante laut WHO bisher in 40 Ländern auf - in Europa in Großbritannien, Spanien und Italien. Im Juni wurde sie als „Variante von Interesse“ eingestuft. Angesichts ihrer Forschungsergebnisse legen die Wissenschaftler der WHO aber nahe, Lambda als „besorgniserregend“ einzustufen - so wie die Delta-Variante.

WHO: Variante „geht nicht wirklich hoch“
Am Mittwoch reagierte die WHO auf die Studie. Covid-Expertin Maria van Kerkhove räumte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen.

Ihren Angaben zufolge breitet sich die Virusvariante nicht besonders stark aus. „Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde“, sagte van Kerkhove. Dass Lambda derzeit als eine von vier „Varianten von Interesse“ gelistet sei und nicht als „besorgnisserregend“, heiße „absolut nicht, dass sie weniger wichtig ist“, betonte die Expertin.

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