Der tote „Isegrim“ in Helfenberg, das Foto eines Wolfes aus einem Grenzrevier im Bezirk Rohrbach, verdächtige Sichtungen in Herzogsdorf, Kefermarkt und St. Veit: Für Josef Rathgeb, Landtagsabgeordneter und Bezirksjäger-Vize von Urfahr-Umgebung, ist es höchst an der Zeit, bezüglich Wolfsmanagement aktiv zu werden.
"Krone: Das Thema Wolf ist im Mühlviertel derzeit in aller Munde.
Josef Rathgeb: Es hat mehrere Sichtungen gegeben und kürzlich auch den Wolfsfund in Helfenberg. Ich rechne damit, dass das künftig auch nicht weniger wird.
"Krone: Meist handelt es sich offenbar um junge Wolfsrüden auf der Suche nach Weibchen. Ein Rudel soll es laut Experten bisher aber noch nicht geben.
Rathgeb: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser Fall eintritt. Und dann wird es spannend!
„Krone: Sie fordern dringend neue Regelungen für ein Regional-Wolfsmanagement.
Rathgeb: Anders als beim Luchs sind bei einer Koexistenz des Menschen mit Wolfsrudeln die Probleme vorprogrammiert. Die Reproduktionsrate dieser Tiere ist ja enorm - sie liegt bei 30 Prozent. Die Sicherheit der Bevölkerung muss aber Vorrang haben, auch die gefühlte Sicherheit stellt einen hohen Wert dar. Interessen wie der Schutz im Wald, des Erwerbslebens, des Tierwohls und Tourismus dürfen nicht zu kurz kommen.
“Krone: Wofür plädieren Sie?
Rathgeb: Es braucht dringend Kriterien zur Bestandsregulierung und Gebiete ohne dauerhafte Wolfpräsenz. Europaweit ist der „Isegrim“ ja längst nicht mehr vom Aussterben bedroht.
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