Nach Deutschland will nun auch Österreich in Sachen Corona-Auffrischungsimpfungen nachziehen. „Mit den Landes-Impfkoordinatoren werden bereits jetzt die Vorbereitungen dafür getroffen. In den Pflegeheimen und bei Risikogruppen kann jederzeit mit dem dritten Stich gestartet werden, sobald die Experten das empfehlen und die Freigabe auf europäischer Ebene dafür gegeben wird“, so Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in einer gemeinsamen Mitteilung. Entscheidend für den weiteren Erfolg im Kampf gegen die Pandemie sei vor allem eine ausreichende Durchimpfung der Jungen.
Kurz und Mückstein erwarten sich hinsichtlich der dritten Corona-Impfung bald neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) über die Notwendigkeit. Oberste Priorität habe der Schutz der Älteren und der vulnerablen Gruppen. Seitens der Bundesregierung betont man, dass man sich zusätzlich auch mit jenen Ländern austauschen wird, in denen die dritte Impfung bereits im Gange oder in Planung ist, wie beispielsweise Israel oder Deutschland.
Auffrischung wohl frühestens nach neun Monaten notwendig
„Auf Basis der aktuellen Datenlage gehen wir davon aus, dass eine Auffrischungsimpfung frühestens nach neun Monaten notwendig sein wird. Das Nationale Impfgremium beobachtet hier laufend die Entwicklungen. Besonders wichtig ist es derzeit aber vor allem, dass so viele Menschen wie möglich ihren Impfschutz vervollständigen - nur so sind sie bestmöglich vor Delta geschützt. Parallel dazu, sind wir jedenfalls für die dritte Impfung gerüstet“, so Mückstein. Derzeit sei die wissenschaftliche Datenlage aber noch nicht aussagekräftig genug, um eine dritte Impfung generell - schon vor Ablauf der neun Monate nach Zweitstich - zu empfehlen.
Altersgruppe der Unter-35-Jährigen macht 70 Prozent der Neuinfektionen aus
Trotz leicht ansteigender Infektionszahlen aufgrund der Delta-Variante zeige sich bereits den ganzen Sommer bei der Altersstruktur der Neuinfizierten ein unverändertes Bild. „Seit Wochen ist demnach die hauptbetroffene Altersgruppe jene der Unter-35-Jährigen mit einem Anteil von 70 Prozent bei den Neuinfektionen“, so Mückstein. Ein anderes Bild zeige sich bei den Über-65-Jährigen, die nur einen Anteil von unter fünf Prozent ausmachen. Entscheidend für den weiteren Erfolg im Kampf gegen die Pandemie sei daher vor allem eine ausreichende Durchimpfung der Jungen und der Impfschutz der älteren und vulnerablen Gruppen. Impfstoff sei ausreichend vorhanden.
„Impfung schützt zu über 90 Prozent vor Infektion“
Bundeskanzler und Gesundheitsminister richteten einen Appell an die Jüngeren: „Die Covid-Schutzimpfung ist nicht nur unser einziger Weg aus der Pandemie, sie schützt auch zu über 90 Prozent vor einer Infektion - und damit auch vor Long Covid.“
Diese Erkrankung sei nicht zu unterschätzen, sie werde das österreichische Gesundheitssystem noch sehr fordern. „Zehn bis 14 Prozent der Infizierten leiden noch Monate später an den teils lebensverändernden Folgen einer Corona-Erkrankung - zu einem überwiegenden Teil sind Frauen und jüngere Personen betroffen. Riskieren Sie nichts, lassen Sie sich impfen.“
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