Nach dem Scheitern in der Qualifikation war Bettina Plank ein Häufchen Elend gewesen. In letzter Sekunde wurde sie aber doch noch für Tokio nominiert. Karate-Bronze machte sie umso glücklicher: „Ist das wirklich wahr?“
Sie hatte mit Olympia schon abgeschlossen gehabt. Weil sie die Qualifikation verpasst zu haben schien, war Bettina Plank ein Häufchen Elend. Doch in letzter Sekunde erhielt sie als European-Games-Siegerin am 15. Juni die Wild Card.
„Aber ich hab mich zunächst gar nicht gefreut, habe nur geweint“, erinnert sich Betty. „Ich hatte einfach keine Energie mehr.“ Doch dann raffte sie sich auf - für das einzigartige Erlebnis Olympia. „Ich habe acht Wochen lang jeden Tag echt alles gegeben.“ Das Ergebnis waren gestern wieder Tränen. Diesmal vergoss sie aber solche der Freude über das Bronze-Wunder von Tokio. Denn im wichtigsten Wettkampf ihres Lebens zeigte Plank am Donnerstag auch die Leistung ihres Lebens. Zum Auftakt verlor die Vorarlbergerin zwar gegen die japanische Weltmeisterin Miho Miyahara. Doch davon ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen.
„Alles auf der Matte lassen“
„Das war genau das, was wir in der Vorbereitung mit Betty trainierten“, sagte Karateverbands-Präsident Ewald Roth. Und Bettina bestätigte. „Ich habe einfach nur von Kampf zu Kampf gedacht, aber nie an eine mögliche Medaille. Ich wollte einfach alles auf der Matte lassen“, seufzte Plank. Und das tat sie. Sogar ihr Blut, denn sie holte sich auch eine blutige Lippe, als sie mit Siegen über Zhagirbay (Kasachstan), gegen die sie eine schöne Revanche schaffte, und Sayed (Ägypten) das Semifinale erreichte.
Wobei dies erst nach banger Warterei auf die Tabellenerrechnung feststand. „Ist das wirklich wahr? Stimmt das wirklich?“, konnte sie erst nicht glauben, dass sie eine Medaille hatte. Denn wie im Judo wurde im Karate der dritte Platz nicht ausgekämpft.
Einzigartige Medaille
Im Semifinale unterlag Plank dann erst durch einen Treffer Sekunden vor Schluss Olympiasiegerin Ivet Goranova (Bulgarien) mit 3:4. Das war egal. Die Medaille strahlte wunderschön. Vor allem, weil es eine der ganz wenigen ist, die je im Karate bei Olympia vergeben werden wird. 2024 ist es schon wieder nicht mehr im Programm. „Es war ein so harter, tränenreicher Weg“, jubelte Plank vor Glück. „Es ist alles noch so irreal. Ich habe Sachen gemacht, von denen ich nicht wusste, dass ich sie kann.“
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