Es ist nicht nur ein Prozess, welcher im Krimi-Bereich vorkommt - das sogenannte Profiling. Mittels Kundenkarten im stationären Handel und Tracking bei Online-Plattformen wird das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten analysiert. Anhand dieser werden dann individuell zugeschnittene Angebote empfohlen. Doch zu welchem Preis?
Schon länger warnen Datenschützer vor Kundenbindungsprogrammen, dass dort einlangende Daten möglicherweise durch Drittunternehmen missbraucht werden können. Erst letztens beurteilte die Datenschutzbehörde die Aufklärung des jö Bonus Clubs (REWE-Konzern) über die Weiterverwendung der personenbezogenen Daten als nicht ausreichend. Nun muss das Unternehmen womöglich eine Strafe in Höhe von zwei Millionen Euro zahlen; die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
Doch wo hört die Bequemlichkeit auf und die Datensammlung an? Das Thema der Kundenvorteile und „verkauften Daten“ wurde auch in der „Krone“-Community vielseitig diskutiert. So meint User Evernight, dass Profiling per se nicht verwerflich wäre, wenn diese nicht an Dritte verkauft werden. Als Belastung für die Umwelt und das E-Mail-Postfach empfindet Leser views die Zusendung von Coupons und Rabattaktionen, sobald man einem solchen Programm beitritt: „Von daher gesehen sicher keine schlechte Idee, weiterhin Bargeld zu benutzen, um sich den „Datenkraken“ zumindest bis zu einem gewissen Grad zu entziehen.“
Das Profiling findet aber auch Zustimmung bei einigen Nutzerinnen und Nutzern. Als Beispiel für eine positive Art der Durchleuchtung nennt chattahoochee die Video-Plattform Amazon Prime; so bekomme er nur Filme angeboten, die auch seinem Geschmack entsprechen. Auch User HerrPleschinger sieht die Datensammlung im stationären Handel als halb so schlimm. Im Internet stimme man auch den Cookies meist zu und den Tipp des Bargelds empfindet er als eher umständlich. Die Eigenverantwortung liege immer noch bei den Konsumentinnen und Konsumenten selber.
Sind Sie noch Mitglied in einem Kundenprogramm und nutzen die individuellen Vorteile? Wenn ja, wie denken Sie über die Sammlung der personenbezogenen Daten? Was spricht für Sie gegen die Anmeldung bei einem solchen Programm? Gibt es Möglichkeiten, konsequenter gegen Datenverkauf und -missbrauch vorzugehen? Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und auf interessante Diskussionen!
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