Südeuropa brennt ...
Flammenwalze rollt auf Athen zu: Tausende fliehen
Die verheerenden Waldbrände in Griechenland und der Türkei dauern unvermindert an (siehe Video oben). Vor allem die Lage nahe Athen spitzt sich zu, auch am Freitag bahnten sich kilometerlange Feuerwalzen den Weg durch vertrocknete Wälder, Busch- und Grasland. Zwei Menschen starben am Freitag, mehrere Vororte wurden evakuiert, auch Stromausfälle wurden vermeldet. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis schwor die Bürger auf weitere harte Tage ein. Tausende von Einwohnern verließen bereits ihre Häuser.
Bilder und Videos zeigten eine kilometerlange Wand aus haushohen Flammen und Rauch nur 25 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Athen. Am Freitag starb in einem nördlichen Vorort von Athen ein Mann durch einen umstürzenden Strommast, in einem anderen Vorort in der Nähe wurde ein lebloser Mann in einer Fabrik aufgefunden. In der Region fielen immer mehr Häuser den Flammen zum Opfer.
Autobahn gerade noch rechtzeitig gesperrt
Die Autobahn nach Thessaloniki wurde gesperrt - gerade rechtzeitig. Minuten später sprangen die Flammen auf die andere Seite der Fahrbahnen über. Die Ortschaft Krioneri wurde evakuiert, ebenso ein Flüchtlingslager.
Kirchenglocken läuten Alarm
Auch auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa, die stark bewaldet ist, gab es etliche neue Brandherde. Kirchenglocken läuteten Alarm, Anwohner flohen oder versuchten, mit Traktoren und Kettensägen Schneisen zu schaffen, damit die Flammen sich nicht weiter fortbewegen können.
Türkische Urlaubsregionen betroffen
Auch in der Türkei kämpfen die Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen. Außenminister Mevlüt Cavusoglu, der seinen Wahlkreis in Antalya hat, machte am Donnerstagabend etwas Hoffnung: Der Wind werde am Freitag nachlassen und man hoffe, die Brände dort unter Kontrolle zu bringen. Schätzungen zufolge sind in der Türkei mindestens 100.000 Hektar Wald und Felder den Flammen zum Opfer gefallen. Alleine in Marmaris verbrannte nach Angaben lokaler Behörden eine Fläche von mehr als 16.000 Hektar.
Löschflugzeuge in Italien im Einsatz
In Bulgarien sind die Waldbrände nach offiziellen Angaben indes unter Kontrolle gebracht worden. Nach Trockenheit und einer tagelangen Hitzewelle brachten Regenfälle in der Nacht zum Freitag Abkühlung und Entspannung in den Brandgebieten. In Italien kämpft die Feuerwehr hingegen weiter gegen Brände. In den vergangenen zwölf Stunden seien die Helfer zu 395 Einsätzen ausgerückt, erklärte die Feuerwehr am Freitagvormittag. Die meisten Einsätze waren in Sizilien und Kalabrien. Derzeit seien acht Löschflugzeuge im Einsatz, darunter in den Provinzen Reggio Calabria, Cosenza und Matera.
Temperaturen könnten auf 45 Grad steigen
Für die nächsten Tage sagen Meteorologen wieder große Hitze für den Süden voraus. Die Temperaturen könnten von Sonntag an die 40 Grad erreichen und dann bis zu 45 Grad steigen, teilte der Wetterdienst meteo.it mit. Für den Norden sind ab dem Wochenende dafür erneute Unwetter vorhergesagt. Zu Überschwemmungen kam es schon zuletzt unter anderem am Comer See oder in Südtirol. Dort stabilisierte sich die Lage am Freitag allerdings. Ab Samstag sollen jedoch neue Gewitter in den Alpenregionen kommen.
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