Der Umsatzeinbruch beim chinesischen Huawei-Konzern nach US-Sanktionen hat sich noch einmal beschleunigt. Im zweiten Quartal fielen die Erlöse des Netzausrüsters und Smartphone-Anbieters um gut 38 Prozent auf rund 168 Milliarden Yuan (etwa 22 Milliarden Euro), wie aus am Freitag veröffentlichten Halbjahreszahlen hervorgeht.
Im ersten Quartal war der Umsatz noch um 16,5 Prozent geschrumpft. „Unser Ziel ist es, zu überleben - und das nachhaltig“, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende Eric Xu.
Huawei verlor durch US-Sanktionen den Zugang zu wichtigen westlichen Technologien und könnte auch verstärkt aus Mobilfunknetzen herausgehalten werden. Unter anderem hortete die Firma deswegen Chips, was die Halbleiter-Engpässe auf dem Weltmarkt beschleunigte. Ein weiteres großes Problem für Huawei ist, dass der Konzern keine neuen Smartphones mit Google-Diensten - von Karten bis zur App-Plattform Play Store - verkaufen kann. Deshalb brachen die Verkäufe von Huawei-Telefonen außerhalb Chinas ein.
Spionagevorwürfe aus den USA
Die USA werfen Huawei enge Verbindungen zu chinesischen Behörden vor und warnen vor einer Gefahr von Spionage und Sabotage. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. Der neue US-Präsident Joe Biden ließ die von seinem Vorgänger Donald Trump verhängten Sanktionen zunächst in Kraft, während er eine generelle Überprüfung chinesischer Unternehmen anordnete.
Im gesamten ersten Halbjahr verringerte sich der Umsatz um gut 29 Prozent auf 320,4 Milliarden Yuan. Den Ausschlag dafür gab vor allem das Verbrauchergeschäft, dessen Erlöse um rund 47 Prozent auf 135,7 Milliarden Yuan absackten. Das Netzwerk-Geschäft schrumpfte um 14 Prozent auf knapp 137 Milliarden Yuan. Eric Xu sprach von „externen Faktoren“, die das Verbrauchergeschäft gebremst hätten. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass Huawei bei Netzwerktechnik und im Geschäft mit Unternehmen wieder zulegen werde.
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