Bei dem Zugunfall in Ramingstein (Salzburger Lungau) landete am 9. Juli ein Waggon in der Mur. 17 Schüler wurden dabei verletzt. Am Freitag machten sich unzählige Kräfte daran, den 32 Tonnen schweren Triebwagen - möglichst unversehrt - aus dem Wasser zu bergen. Mit Erfolg.
Arbeiter, Polizei, Wasserrettung, aber auch viele Schaulustige, die die Polizei am Freitag auf Trapp hielten: Die Bergung des Zugwaggons aus der Mur zog viel Aufmerksamkeit im Lungauer Ramingstein auf sich. Zuerst legten die Taucher der Wasserrettung dem Triebwagen Ketten um, dann barg ein 600-Tonnen-Raupenkran das seitlich im Wasser liegende Fahrzeug.
Das war mehr als heikel: „Fließgewässer sind immer tückisch. Eine der größten Herausforderung war es, die tonnenschweren Hebeketten unter Wasser um das Fahrzeug zu schlaufen“, berichtet Einsatzleiter Herbert Gewolf.„Wir haben gestern bis in die späte Nacht gearbeitet und heute in aller Früh weitergemacht“, erzählt Alfred Habersatter, Einsatzleiter der örtlichen Wasserrettung.
Nun wird der Waggon grob gereinigt und verladen. Die Bergungs-Aktion war aber kein Kinderspiel. So hätte auch einiges schief gehen können. Auf der einen Seite war der hohe Wasserpegel ein Risikofaktor, und auf der anderen Seite wollte man die untergetauchte Bahn auf keinen Fall weiter beschädigen – sie soll schließlich schon ab Montag repariert und anschließend nach Möglichkeit wieder verwendet werden. Und: Viele Ersatzteile für die alte Bahn sind schon gar nicht mehr erhältlich, deswegen wäre eine weitere Beschädigung für die Bahnbetreiber fatal.
Kurz vor halb zwölf zu Mittag ertönte dann plötzlich ein lautes Saluthorn als Zeichen für die geglückte Anhebung des 32 Tonnen schweren Kolosses. Die Erleichterung war groß. Ramingsteins Bürgermeister Günther Pagitsch: „Das war wichtig, dass man das Unglück nun ein bisschen besser vergessen kann. Und jetzt hoffe ich, dass wieder alles so wird, wie es war“, sagt er und spielt damit auf die Weiterführung der Murbahn an. Die Zukunft der Lokalbahn steht ja noch in den Sternen.
17 Schüler wurden beim Unglück verletzt
Bei dem Zugunglück vor knapp einem Monat wurden 17 Schüler verletztm die am Weg zur Zeugnisverteilung waren. Wie hoch die Kosten für die Bergung sind, ist noch nicht bekannt. Die Bahnstrecke zwischen Murau und Tamsweg war seit Donnerstagabend komplett gesperrt und wird nun aber heute wieder freigegeben.
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