„Zwei Feuerfronten“

Feuer in Griechenland: Athen droht „Riesenproblem“

Ausland
07.08.2021 11:47

Die Brände rund um die Ägais dauern an, nun droht auch der Millionenmetropole Athen gefährlich heiße Luft. Im Norden der Stadt kämpfen Rettungskräfte bereits die ganze Nacht unermüdlich gegen die Flammen, der Himmel leuchtete feuerrot. Am Samstag fegte das Feuer durch einen Vorort von Athen. Wegen der starken Rauchbildung stinkt schon jetzt die ganze Stadt, Asche geht bereits den dritten Tag in Folge nieder. Am Samstag traten dem Zivilschutz zufolge die ersten internationalen Helfer in Aktion. Kurz um die Mittagszeit waren viele Brände teilweise eingedämmt, zwei große Feuerfronten waren übrig. Erstmals aber gilt die Situation als „etwas besser“.

In Griechenland haben sich die Waldbrände den fünften Tag in Folge ausgebreitet. Über Nacht drückten starke Winde das Feuer in die Stadt Thrakomakedones, wo etliche Häuser niederbrannten. Vor dem Brand auf dem Berg Parnitha am Stadtrand Athens sind Tausende Menschen geflohen. Der zuständige Gouverneur der Region fleht um Hilfe: „Das Feuer geht unvermindert weiter, es verbrennt Wälder und zerstört Häuser, es bedroht Menschenleben! Wir wollen endlich eine ernsthafte Anzahl von Löschflugzeugen, die wir seit dem ersten Tag fordern! Und mehr Löschzüge!“

Hoffnung auf „Brand aus“
„Wenn wir es heute nicht schaffen, die Brände einzudämmen, dann werden wir ein Riesenproblem haben“, sagte der für den Zivilschutz zuständige Vizegouverneur des Großraums Athen, Wassilis Kokkalis. Weil die Winde in der Nacht und am frühen Morgen nachließen, hoffte man auf ein „Zeitfenster“ für die Feuerwehren, die Brände in den Griff zu bekommen. Dies ist nun teilweise gelungen: Erstmals gilt die Situation als „etwas besser“, es bestehe Hoffnung, die Brände bis zum Abend unter Kontrolle zu bringen. Doch: Auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Euböa toben weiterhin zahlreiche unkontrollierte, große Brände. Sie wurden bisher kaum aus der Luft bekämpft, weil Athen im Fokus stand. Unterdessen bestätigte Kokkalis, dass es drei Festnahmen mutmaßlicher Brandstifter gegeben habe.

Stromausfälle in Athen, ein Todesopfer
Wegen der unkontrollierten Waldbrände im Norden von Athen fällt in der griechischen Hauptstadt zunehmend der Strom aus. Bereits am Donnerstag war in der betroffenen Region vorsorglich ein Verteilerknoten abgeschaltet worden. Der staatliche Netzbetreiber kündigte Freitagmittag an, einzelne Athener Stadtteile vorübergehend und planmäßig vom Netz zu nehmen, um die Versorgung insgesamt aufrechterhalten zu können. In einem Vorort der Hauptstadt wurde indes ein 38-Jähriger von einem umstürzenden Strommast getötet.

Video: Menschen werden auf Fähren aus Gefahrengebieten evakuiert

Internationale Hilfe im Anmarsch
Am Samstag sollen dem griechischen Zivilschutz zufolge die ersten internationalen Helfer in Aktion treten. Erwartet werden bisher 16 israelische und 100 ukrainische Feuerwehrleute ebenso wie 82 Rettungskräfte und zwei Löschflugzeuge aus Frankreich. Aus Zypern kommen 40 Feuerwehrleute und zwei Flieger. Die Schweiz schickt drei Löschhelikopter, Schweden ist mit zwei Fliegern dabei, ebenso Rumänien mit 112 Feuerwehrleuten und 23 Fahrzeugen. Sie sollen die mehr als 700 hiesigen Feuerwehrleute unterstützen, die nicht nur gegen die Flammen, sondern auch gegen den Wind zu kämpfen haben, der die Brände immer wieder anfacht.

Leserreporter-Bilder aus Rhodos:

Brände wüten rund ums Mittelmeer
Griechenland leidet unter einer der größten Hitzewellen seit mehr als 30 Jahren. Die ganze Woche über wurden Temperaturen von über 40 Grad Celsius erreicht. Zehntausende Hektar Waldfläche, zahlreiche Häuser und Geschäfte wurden bereits zerstört. Auch in mehreren Staaten in der Balkanregion kam es zu Bränden, so etwa in der Türkei, Bulgarien, in Nordmazedonien, in Albanien und im Kosovo.

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