Lebensmittel knapp

Kim mobilisiert Militär für Kampf gegen Hochwasser

Ausland
08.08.2021 09:23

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat das Militär im Kampf gegen Überschwemmungen und zum Wiederaufbau in den betroffenen Regionen mobilisiert. Dies sei bei der Sitzung der Zentralen Militärkommission der Arbeiterpartei der östlichen Provinz Süd-Hamgyong mitgeteilt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Bei der Konferenz sei Kim zwar nicht anwesend gewesen, Parteivertreter hätten aber seine Botschaft verkündet.

Demnach solle das Militär mit seinen Hilfsmaßnahmen beginnen und die von Überschwemmungen stark betroffenen Regionen mit dem Notwendigen versorgen. Kim habe auch dazu aufgerufen, die Parteifunktionäre zu wecken und aufzurütteln, damit sie den Wiederaufbau klug und unnachgiebig vorantrieben. Das weitgehend abgeschottete Land, das ohnehin unter Lebensmittelknappheit leidet, wurde unlängst von heftigen Regenfällen heimgesucht, die in Teilen zu schweren Überschwemmungen führten und die Ernten gefährden.

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un (Bild: Associated Press)
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un

Wie groß die Schäden sind, meldete KCNA nicht. Die Militärkommission habe Notfallmaßnahmen ausgearbeitet, um die von der Katastrophe heimgesuchten Gebiete wiederaufzubauen, das Leben der Bevölkerung zu sichern, die Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden und den Schaden für die Ernten zu begrenzen.

Aufnahmen des nordkoreanischen Staatsfernsehens zeigen schwere Überschwemmungen in der Provinz Hamgyong im Süden des abgeschotteten Landes. (Bild: AP)
Aufnahmen des nordkoreanischen Staatsfernsehens zeigen schwere Überschwemmungen in der Provinz Hamgyong im Süden des abgeschotteten Landes.

Lebensmittelversorgung angespannt
Nordkorea leidet seit geraumer Zeit unter den harten internationalen Wirtschaftssanktionen, mit denen es dazu bewegt werden soll, sein Atomwaffen- und sein Raketenprogramm zu begrenzen. 

Kim sagte im Juni, das Land stehe vor einer angespannten Situation bei der Lebensmittelversorgung. Er verwies dabei auf die Corona-Pandemie und die Wirbelstürme des vergangenen Jahres. Die südkoreanische Zentralbank hatte kürzlich mitgeteilt, Nordkoreas Wirtschaft habe 2020 ihre stärkste Schrumpfung seit 23 Jahren erlebt.

Nordkorea hat keine Daten zur Ausbreitung des Coronavirus veröffentlicht. Es hat aber seine Grenzen geschlossen, den Handel gestoppt und strikte Vorsorgemaßnahmen verhängt. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hat zudem die Pandemie zur Frage des Überlebens der Nation erklärt.

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