Nach eineinhalb Jahren

Partynacht „wie vor der Pandemie“ in Berlin

Ausland
08.08.2021 17:56

Nach eineinhalb Jahren Corona-bedingter Pause durften am Samstag die Berliner wieder so richtig fortgehen und in Diskotheken tanzen. Die Organisatoren eines Pilotprojekts, das die Möglichkeit von Indoor-Tanzveranstaltungen in der Pandemie untersuchen sollte, zogen am Tag danach eine positive Bilanz. „Nachdem man die sehr aufwendige Registrierung und Testung überstanden hatte, war es für die Teilnehmenden tatsächlich eine Clubnacht wie vor der Pandemie“, hieß es.

„Dieses Gefühl von körperlicher Nähe, vibrierendem Bass und Unbefangenheit haben wir alle seit eineinhalb Jahre stark vermisst.“ Damit sei womöglich eine Perspektive für den Herbst geschaffen, so Lutz Leichsenring, Sprecher der Clubkommission, der Vereinigung der Berliner Club- und Partyszene.

Sieben Covid-Fälle bei PCR-Tests gefunden
Für die Nächte von Freitag bis Sonntag in sechs Berliner Clubs waren insgesamt 2000 Tickets verkauft worden. Zusammen mit den Beteiligten mussten 2110 Menschen vorher einen PCR-Test machen. Dabei wurden sieben Covid-Fälle identifiziert, kontaktiert und an die Gesundheitsämter gemeldet. Am kommenden Freitag soll es eine Nachtestung aller Teilnehmenden sowie eine Online-Befragung der beteiligten Charité geben. Erst dann könne Bilanz gezogen werden, hieß es am Sonntag. „Alle Sicherheitsmechanismen haben gegriffen“, hatte Leichsenring bereits zuvor gesagt.

Eines der Veranstaltungsorte im Rahmen des Pilotprojekts war der KitKatClub. (Bild: APA/AFP/Tobias SCHWARZ)
Eines der Veranstaltungsorte im Rahmen des Pilotprojekts war der KitKatClub.

In sechs Berliner Clubs, darunter auch das „Kitkat“, die „Renate“ und das „SO36“ konnte ohne Maske und Abstand getanzt werden. Das Pilotprojekt „Reboot Clubculture“ sollte der international gefeierten Berliner Clubszene nach 18 Monaten im Corona-Aus neue Perspektiven aufzeigen. Tanzen auf Außenflächen war schon zuvor erlaubt.

Italien: Protest gegen geschlossene Discos
Das Berliner Beispiel wird in Italien wohl noch mehr Öl ins ohnehin schon heiß lodernde Feuer gießen. Denn auch nach der Einführung des Grünen Passes für Innenbereiche von Lokalen, für Kinos, Theater und Museen am Freitag dürfen Diskotheken nicht öffnen. Am Sonntag fand in der Toskana eine Demonstration gegen den italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza statt. Die Diskotheken-Betreiber in Castiglione della Pescaia in der Toskana äußerten ihren Unmut darüber, dass der Grüne Pass nicht für Besuche in Discos gilt und forderten eine Erklärung des Ministers. Sie zeigten Transparente und Schilder mit dem Konterfei Speranzas und der Aufschrift „Danke, tausend gescheiterte Discos“.

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