Die Oberösterreicher sitzen auf einem 10-Millionen-Euro-Schatz - aus Corona-Tests. Denn nicht einmal die Hälfte der über die Apotheken verteilten 8,8 Millionen Gratis-Nasenbohrer-Kits wurden bisher auch benutzt. Und jetzt in den Ferien und nach „Androhung“ der Kostenpflicht für Tests wird noch mehr gehamstert.
„An den ersten Tagen des Monats rennen uns die Leute die Türen ein, die Bestände sind da oft leergeräumt“, sagt der oö. Apothekerkammer-Präsident Thomas Veitschegger. Doch jedes zweite Test-Kit - im Schnitt werden sie vom Land Oberösterreich zum Stückpreis von durchschnittlich 2,06 Euro angeschafft und dieses Geld wird vom Bund refundiert - wird gar nicht verwendet. Laut Auswertung vom Sonntag wurden bisher ziemlich genau vier Millionen Nasenbohrertests in Oberösterreich verwendet und dabei 3017 Covid-Infektionen festgestellt.
Zwei Jahre haltbar
„Dass die Nachfrage nach den Gratis-Tests weiter steigt, kann aktuell auch daran liegen, dass die Leute befürchten, sie könnten demnächst kostenpflichtig werden“, sagt Veitschegger. Die Tests, die bis zu zwei Jahre haltbar sind, werden also auf Halde gelegt.
PCR-Tests immer gefragter
Wenn das Angebot an Gratis-PCR-Tests - Motto „Alles gurgelt“ - wie geplant über die Testbezirke Linz, Gmunden und Vöcklabruck hinaus ausgerollt wird, dann werden die Nasenbohrertests vermutlich Ladenhüter. Denn in Wien etwa gelten die Antigen-Tests aus dem Wohnzimmer schon jetzt nicht mehr als „Eintrittskarten“, es müssen verpflichtend PCR-Tests verwendet werden. „Schon jetzt ist jeder dritte Test bei uns ein PCR-Test“, erklärt Veitschegger, der in Bad Leonfelden eine Apotheke betreibt - also außerhalb der Gratis-Testbezirke. Denn fürs Fortgehen bei der Nachtgastro und fürs Verreisen sind PCR-Ergebnisse erforderlich.
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