Lange Haftstrafe für den Hauptangeklagten im Prozess um den 2019 zerschlagenen Online-Drogenshop „Chemical Revolution“: Daniel B. ist am Freitag vom deutschen Landgericht Gießen wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu neun Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Zusätzlich wurde seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Die weiteren sechs Angeklagten erhielten Strafen zwischen zwei Jahren und acht Monaten sowie sieben Jahren.
Nach Ansicht des Gerichts hatten die Männer den Online-Shop über eineinhalb Jahre im Darknet und im Internet betrieben. In dieser Zeit verkauften sie verschiedene Drogen wie Kokain und Ecstasy in großen Mengen. Diese bezogen sie aus den Niederlanden und verschickten sie in meist kleinen Päckchen an ihre Kunden. Seit Anfang 2018 wurde gegen die Gruppe ermittelt. „Chemical Revolution“ war nach Angaben der Behörden zum Zeitpunkt seiner Abschaltung der größte deutsche Internethandel für Drogen. Das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main gaben seine Zerschlagung im Juni 2019 bekannt.
„Chemical Revolution“ unterschied sich in manchen Dingen kaum von legalen Internetshops. Es gab Mengenrabatt, Kundenkommentare zur Qualität und Extra-Sparwochen für Speed. Allerdings lief die Bezahlung über die Kryptowährung Bitcoin, ausgeliefert wurde per Post und oft an fingierte Briefkästen. Dabei nutzten Käufer und Verkäufer die Anonymität großer Wohnanlagen: Ansonsten ungenutzte Briefkästen erhielten neue Schlösser und wurden mit falschen Namen beklebt.
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