Verheerende Waldbrände
Feuer wüten in Italien, Griechen hoffen auf Regen
Die Flammen, die seit Tagen in Mittel- und Süditalien toben, bedrohen nun den populären Marien-Wallfahrtsort von Polsi in der Gemeinde San Luca in Kalabrien. Auch sonst wüten die Feuer weiter, während Griechenland einer leichten Entspannung entgegenblickt.
Das Pilgerheiligtum der „Madonna della Montagna“ (Muttergottes des Bergs) sei unzugänglich, berichtete der Priester des Wallfahrtsorts. Die Hauptstraße sei durch die Flammen blockiert und könne nur über zwei Nebenstraßen erreicht werden. Hunderte Pilger, die am Dienstag zu Fuß aufgebrochen waren, um den Wallfahrtsort zu erreichen, mussten umkehren, berichtete der Pfarrer. Mobiltelefone funktionieren in diesem Gebiet nicht sehr gut, was nach Angaben der Wallfahrtsgemeinden die Rettungsaktionen erschwerte.
Hilfe des Heers angefordert
Die Behörden von Reggio Calabria haben um die Hilfe des Heeres gebeten, um die laufenden Löscharbeiten in verschiedenen Gebieten der Provinz zu unterstützen. Kalabrien ist von den Bränden besonders stark betroffen. Sechs Canadair-Löschflugzeuge kämpfen gegen die Flammen.
Der Einsatz gegen die Waldbrände geht auch auf Sardinien weiter. Ein 35-jähriger Landwirt aus Las Plassas (Südsardinien) wurde unter Hausarrest gestellt, weil ihm vorgeworfen wird, einen Olivenhain und ein Waldstück in Brand gesetzt und dabei auch einige nahe gelegene Gebäude gefährdet zu haben.
In Italien wüten derzeit zahlreiche Feuer in Wäldern, auf Feldern und teilweise in bewohnten Gegenden. Für Mittwoch und Donnerstag sagten die Meteorologen außerdem eine Hitzewelle voraus, die neuerlich ein erhöhtes Brandrisiko mit sich bringt. Auf den großen Inseln erwarteten die Experten teilweise bis zu 45 Grad Celsius, in manchen Landesteilen sogar bis zu 48 Grad.
Leichte Entspannung in Griechenland
In Griechenland hat sich die Lage bei den Großbränden dagegen leicht entspannt. Auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa gab es am Mittwoch weiterhin viele, aber kleinere Brände. Weil die Rauchentwicklung nicht mehr so stark war, konnten die Löschflugzeuge und -hubschrauber am Morgen besser arbeiten, wie Medien berichteten.
Noch am Dienstag waren in der Region 21 Dörfer evakuiert worden, weil die Flammen immer näher rückten. Einen Hoffnungsschimmer liefert nun das Wetter: Für den Abend sind auf der Insel Regenfälle angekündigt. Die Menschen hoffen, dass sie wirklich kommen und stark genug ausfallen.
Unterstützung durch internationale Helfer
Auf der Halbinsel Peloponnes wütete das Feuer ebenfalls weiter, doch auch dort hat sich die Lage am Mittwoch leicht entspannt, wie der griechische Feuerwehrchef Stefanos Kolokouris sagte. Das liege nicht zuletzt an den vielen internationalen Helfern.
Insgesamt sind in der Region 578 Feuerwehrleute mit 181 Fahrzeugen im Einsatz. Unterstützt werden sie von sieben Löschflugzeugen und sieben Löschhubschraubern.
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