Die Finanzpolizei meldet wieder einmal einen Schlag gegen die illegale Glücksspielmafia. Bei einer Razzia in Linz und Wels wurden 121 illegale Automaten beschlagnahmt.
Der Schwerpunkteinsatz wurde akribisch vorbereitet und in Zusammenarbeit mit der Polizei wurden bereits im Vorfeld Lokalobservationen durchgeführt, auch mehrere Anzeigen waren Grundlage für die Großaktion. Einsätze gegen das illegale Glücksspiel sind mit besonderen Gefahren verbunden, schließlich sind die Betreiber oftmals gewaltbereit und schrecken beispielsweise vor Reizgasangriffen nicht zurück.
Schlüsseldienst kam mit
Zudem wird der Finanzpolizei durch weitere Maßnahmen das Leben durch verschiedene Zugangsbarrieren schwergemacht. So musste an elf Einsatzorten der Lokalzugang zwangsweise mit einem Schlüsseldienst geöffnet werden. Die Glücksspielgeräte selbst waren vielfach fest im Boden oder in der Wand verankert, sodass diese für den Abtransport erst mühevoll losgeschnitten werden mussten.
Zu einer Kontrolle in Wels wurde die Polizei Spezialeinheit Cobra hinzugezogen, alle anderen Standorte wurden von der Finanzpolizei im Alleingang kontrolliert. Die von der Finanzpolizei vorläufig beschlagnahmten Geräte wurden von einer Spedition abtransportiert und in Lager gebracht.
Stromstöße angedroht
Manche Betreiber versuchten die Finanzpolizei durch rasches Anbringen von Papierblättern mit dem Wortlaut „geschlossen“ bzw. durch - teilweise fernbediente - Trennung der Geräte vom Strom von der Durchführung der Kontrolle abzuhalten. Bei einem Einsatzort erfolgte die „Schließung“ so überhastet, dass man den Zettel mit „Betrieb geschlossen“ nur noch mit Post-It-Zetteln an der Türe befestigte. Auch alarmgesicherte Eingänge und eine Tür mit dem Hinweis „Unter Strom, Lebensgefahr“ sollten die Organe der Finanzpolizei von weiterem Einschreiten abhalten.
Folgemaßnahmen angekündigt
Wilfried Lehner, Bereichsleiter der Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung, freut sich über den Erfolg: „Anrainer und Angehörige von Spielsüchtigen können aufatmen, der Großraum Wels und Linz ist nun von illegalen Spielhöllen befreit“. Er kündigt aber gleichzeitig Folgemaßnahmen an, „und wir werden diese Einsätze unverzüglich wiederholen, falls die Lokale wieder geöffnet werden sollten“.
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