Nach den verheerenden Unwettern haben Bund und Länder in Deutschland beschlossen, das Handy-Warnsystem Cell Broadcast einzuführen. Dabei kann eine öffentliche Stelle veranlassen, dass alle angeschalteten Handys im Bereich einer Funkzelle über die Netzbetreiber eine Warnung erhalten.
„Technisch gesehen ist das keine SMS“, sagte der Telekommunikationsexperte Nick Kriegskotte vom Digitalverband Bitkom. Der Unterschied ist wichtig: Braucht es fürs Versenden einer SMS eine Rufnummer, funktioniert Cell Broadcasting anonym.
Datenschutzbedenken dürften dadurch weitgehend zerstreut werden. Anders als SMS würde eine Nachricht über Cell Broadcasting auch bei überlastetem Netz ankommen. Bricht allerdings das Mobilfunknetz ganz zusammen, kommen auch keine Nachrichten durch.
Bei manchen Handys Aktivierung nötig
Zudem müsse die Technologie bei manchen Handys erst in den Einstellungen aktiviert werden, gab Kriegskotte zu bedenken. Das stellt ähnlich wie bei den Warn-Apps Nina und Katwarn eine Hürde dar, da ausreichend Menschen die Technologie aktiv nutzen müssen, damit sie ihren Zweck erfüllt.
Wann Cell Broadcasting in Deutschland startet, ist offen, es soll aber schnell gehen. In den Bund-Länder-Beschlüssen von Dienstag heißt es, die Bundesregierung erarbeite „aktuell eine entsprechende Gesetzesgrundlage“. Parallel dazu würden „zeitnah die Mobilfunkmasten in Deutschland technisch angepasst“.
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