Aktion gescheitert
Impfgegner wollten falsches BBC-Gebäude stürmen
Mit einem Sturm auf ein BBC-Gebäude wollten Impfgegner in London ihren Unmut über die „Corona-Propaganda“ des Senders kundtun. Die Aktion verlief jedoch im Sand, denn: Die Demonstranten marschierten zum falschen Gebäude. Nun erntet die Gruppierung ordentlich Häme im Netz.
Der britische Rundfunk ist schon seit Jahren nicht mehr an ebendieser Adresse beheimatet, sondern mittlerweile in ein etwa sieben Kilometer entferntes Gebäude am Portland Place im Londoner Zentrum umgezogen. In dem alten Gebäude, dem Television Centre im Westlondoner Stadtteil White City, seien laut dem „Guardian“ zwar noch Fernsehstudios in Betrieb, diese würden aber mittlerweile vor allem vom Privatsender ITV genutzt.
Auf Videos vom Montag in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie einzelne Impfgegner das Gebäude stürmen wollten, das sie für das Hauptquartier des Senders hielten. Der Grund ihrer Wut: die Überzeugung, die BBC betreibe in ihrem Programm „Impfpropaganda“.
Demonstranten wollten Gebäude „übernehmen“
Unter den Demonstrierenden befand sich auch Piers Corbyn, der Bruder des früheren Labour-Party-Chefs Jeremy Corbyn. In einem Livestream rief der Verschwörungsfabulierer, der zuletzt an einer Bewerbung für das Amt des Londoner Bürgermeisters gescheitert war, dazu auf, das Gebäude „zu übernehmen“. Nachdem die Polizei das durch eine Menschenkette vor dem Eingang und einen Hubschraubereinsatz verhindern konnte, löste sich der Protest laut Medienberichten ohne Festnahmen auf.
Kleine Gruppe fand richtige Adresse
Ein kleiner Teil der Demonstrierenden schaffte es dann aber offenbar doch noch, die korrekte Adresse des Hauptquartiers ausfindig zu machen, und zog schließlich dorthin weiter. Aufnahmen zeigen Dutzende Menschen mit Regenschirmen im strömenden Regen vor dem Eingang des Sendergebäudes. Dabei sorgten sie jedoch nicht mehr für weiteres Aufsehen.
BBC im Visier der Corona-Skeptiker
Die BBC war zuletzt schon einmal zum Ziel des Protests von Menschen geworden, die die Corona-Maßnahmen der britischen Regierung kritisieren. Im Juni attackierten sie den BBC-Reporter Nick Watt in der Nähe des Parlamentsgebäudes und beleidigten ihn als „Verräter“. BBC-Nachrichtenchefin Fran Unsworth hatte kürzlich angeregt, dass die Journalisten ihres Hauses angesichts der immer häufiger werdenden Morddrohungen ein Selbstverteidigungstraining absolvieren sollten.
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