Zaunbau in Litauen
Ukraine hilft mit 38 Tonnen Stacheldraht aus
„Wir müssen so schnell wie möglich eine starke, zuverlässige Grenze zu Weißrussland haben“, fordert die litauische Innenministerin Agne Bilotaite angesichts der Notlage in dem baltischen Land wegen eines regelrechten Migranten-Ansturms aus Weißrussland. Die Arbeiten an der Barriere aus Stacheldraht mit einer Gesamtlänge von 550 Kilometern hatten bereits vor gut einem Monat begonnen. Die ukrainische Regierung hilft mit 38 Tonnen Stacheldraht aus.
Diese „humanitäre Hilfe“, wie die Lieferung in Kiew genannt wird, solle Litauen helfen, seine Grenze zu sichern, teilte der ukrainische Zivilschutz am Donnerstag mit. Ein erster Transport ist bereits am Zielort eingetroffen, zwei weitere Lieferungen sollen dem Vernehmen nach noch folgen.
Grenzzaun auf einer Länge von rund 700 Kilometern geplant
Litauen hat seit Wochen mit einem verstärkten Andrang von Migranten vor allem aus dem Nahen Osten über die Grenze zu Weißrussland zu kämpfen. Die Regierung Vilnius will daher den knapp 700 Kilometer langen Grenzabschnitt etwa mit Drahtverhauen absperren. Allein in diesem Jahr zählte Litauen nach eigenen Angaben mehr als 4000 illegale Grenzübertritte.
Der Grenzschutz soll auch mit zusätzlichen Befugnissen des Militärs verstärkt werden. Die Regierungspläne enthalten Erleichterungen bei Personen- und Fahrzeugkontrollen sowie Festnahmen im Falle von ignorierten Anweisungen des Armeepersonals vor.
Der autokratische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde. Damit reagierte der 66-jährige Langzeit-Staatschef auf verschärfte westliche Sanktionen gegen seine Ex-Sowjetrepublik wegen der umstrittenen Präsidentenwahl vor einem Jahr und der Unterdrückung der Demokratiebewegung.
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