Steigende Temperaturen und massive Unwetter - die Folgen des Klimawandels sind unmittelbar zu spüren. Einer der Gründe für diese extremen Wetterbedingungen ist die steigende Verbauung von Grünflächen. Die Grazer KPÖ macht sich nun für eine Einschränkung von Großbauprojekten stark und zeigt auf einer Website auf, wie weit die Stadt bereits zubetoniert ist.
Seit dem Jahr 2012 wurden in Graz 121 ha Grünfläche versiegelt, stündlich kommen 61m2 hinzu. Das sagt zumindest die KPÖ und verweist auf die Zahlen des Eich- und Vermessungsamts (BEV) Graz. Laut dem Bürgermeisteramt sind diese Zahlen nicht ganz korrekt. Bei einem Drohnenflug im Jahr 2018 sei festgestellt worden, dass 70 % des Grazer Bodens unbebaut ist.
Eines steht jedoch fest: Bodenversiegelung hat in Zeiten des Klimawandels verheerende Folgen. Starkregen, Hochwasser und Hitzewellen – allesamt Naturphänomene, die man in der Steiermark erst kürzlich hautnah miterleben musste. „Die Stadt braucht Flächen, auf denen das Wasser versickern kann“, erklärt Christine Braunersreuther, Naturschutzsprecherin der KPÖ.
Durch einen Baustopp würde auch die massive Hitze während der Sommermonate reduziert werden: „Die Verdunstung auf Wiesenflächen würde die Stadt kühlen“, führt Braunersreuther weiter fort.
Versiegelungsabgabe gefordert
Die KPÖ hat nun drei zentrale Forderungen vorgebracht, um künftig die Versiegelung nicht weiter voranzutreiben. KPÖ-Stadträtin Elke Kahr fordert eine Versiegelungsabgabe für alle Neubauten, eine Festlegung des Grünflächenfaktors sowie eine Bebauungsplanpflicht für den Raum Graz, um Bauvorhaben künftig einzudämmen.
Auf der Website der KPÖ Graz (kpoe-graz.at), kann man sich die Daten des BEV jetzt auch grafisch ansehen und sich so einen Überblick zur Versiegelung in der Stadt verschaffen.
Andrea Dettenweitz, Kronen Zeitung
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