Prüft Labor-Theorie

WHO will von China Daten zu ersten Infektionen

Ausland
13.08.2021 09:34

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China jetzt dazu aufgerufen, Rohdaten zu den ersten Coronavirus-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von „entscheidender Bedeutung“ für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie, erklärte die WHO am Donnerstag. Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen.

Schon bald nach Beginn der Covid-19-Pandemie war darüber spekuliert worden, dass der Erreger SARS-CoV-2 aus einem Institut in der Stadt Wuhan (Bild unten), wo die Krankheit ihren Ausgang genommen hat, entwichen sein könnte. In dem Institut für Virologie, in dem an Coronaviren geforscht wird, könnte es demnach einen Unfall gegeben haben, so die Vermutung.

Das Labor in Wuhan sorgte für viel Spekulationen über den Ursprung des Coronavirus. (Bild: AFP)
Das Labor in Wuhan sorgte für viel Spekulationen über den Ursprung des Coronavirus.

Peking bestreitet Labor-Unfall
Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch. Um die Untersuchungen zum Corona-Ursprung voranzutreiben, seien alle Länder aufgerufen, die gemeinsame Nutzung von Rohdaten und die erneute Untersuchung von Proben zu ermöglichen, betonte die WHO am Donnerstag. Im Juli hatte sie erklärt, man wolle in der zweiten Stufe der Untersuchungen zum Corona-Ursprung auch Labore in China kontrollieren. Die Regierung in Peking lehnt dies aber ab.

Ein Team internationaler Experten im Auftrag der WHO hatte Wuhan erst im Jänner besuchen können - mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse.

Damals stuften die Experten der WHO die Labor-Theorie als „extrem unwahrscheinlich“ ein. An dem Bericht wurden aber recht schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.

Forscher hält Labor-Theorie für plausibel
Die Labor-Theorie zähle für ihn zu den „wahrscheinlichen Hypothesen“, sagte der dänische Wissenschaftler Peter Ben Embarek, der die WHO-Mission in Wuhan geleitet hatte, am Donnerstag im dänischen Fernsehen. Er halte es für möglich, dass ein Labormitarbeiter sich bei der Probenentnahme infiziert habe und das Virus so von Fledermäusen auf den Menschen übertragen worden sei.

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